Wenn Altach eine Hürde ist

Aufsteiger gegen Doublegewinner, 5,5 Millionen Euro Budget gegen 50 Millionen Euro Budget, 0 Euro Transferausgaben gegen 7,3 Millionen Euro Transferausgaben: Eigentlich sollte es vor dem heutigen Cup-Viertelfinale zwischen Altach und Salzburg (20.30 Uhr, live ORFeins) keine Diskussion über den Aufsteiger geben. Hätte es da nicht zwei Sensationen in den letzten beiden Duellen gegeben.
4:1 im November in der heimischen Cashpoint-Arena und 1:0 im März in der Red-Bull-Arena besiegten die kleinen Altacher die großen Salzburger. Die Vorarlberger sind damit der einzige Bundesliga-Kontrahent, gegen den Österreichs Meister die vergangenen beiden Spiele verloren hat.
Warnung
"Uns steht ein schwerer Gang bevor, Altach ist enorm heimstark. Sie haben uns ja schon in der Meisterschaft gezeigt, was für ein unangenehmer Gegner sie sein können", warnt Salzburg-Coach Adi Hütter vor dem heutigen Gegner.
Für den gebürtigen Altacher steht in seiner Heimat viel auf dem Spiel. Mit dem Nicht-Erreichen der Champions-League-Gruppenphase wurde ein Saisonziel ja verpasst, die Titelverteidigung im ÖFB-Cup und in der Bundesliga sind die weiteren.
"Wir wollen unbedingt unseren Titel verteidigen und den Cup wieder nach Salzburg holen. Und dafür benötigen wir in Altach einen Sieg. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse in der Bundesliga wird sicher niemand von uns die Altacher unterschätzen", sagt Hütter.
Die Vorarlberger gehen mit großem Optimismus ins Cup-Viertelfinale – nicht nur wegen der zwei Erfolge gegen Salzburg, sondern auch wegen ihrer Heimstärke. Altach ist in der Liga die beste Heimmannschaft und seit zehn Heimspielen ungeschlagen. Die letzten sieben Partien wurden sogar gewonnen, darunter ist auch das 4:1 gegen Salzburg.
"Wir haben die Möglichkeit, Historisches zu schaffen", weiß Trainer Damir Canadi. Der Wiener hat nach einem missglückten Experiment – beim 0:5 im ersten Saisonduell spielte Ronald Gercaliu Libero – mit einer defensiven Fünferkette das richtige Rezept gegen Salzburg gefunden. Trotzdem sagt Canadi wegen der besseren Einzelspieler beim Gegner: "Es liegt alles an Salzburg."
Mit der besten Mannschaft ist der Titelverteidiger aber am Dienstag nicht nach Vorarlberg gereist, Andreas Ulmer (Adduktoren) und Takumi Minamino (Knöchel) fehlen. Aber auch die Altacher müssen auf eine Stammkraft verzichten: Kapitän Philipp Netzer ist verletzt.
Testpilot
Ein anderer Kapitän ist derzeit als Trainingsgast bei den Vorarlbergern, Altach testet nämlich Juan Barrera. Der 25-jährige Flügelspieler ist Kapitän der Nationalmannschaft Nicaraguas, die zuletzt den Sprung in die zweite Runde der WM-Qualifikation in der CONCACAF-Zone geschafft hat. Barrara spielt in seiner Heimat für Meister Real Esteli.
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