Corona-Alarm und Proteste: Copa America ohne Austragungsort

COLOMBIA-CRISIS-PROTEST-FBL-COPA AMERICA
Zuletzt vermeldete Argentinien eine Höchstzahl an Corona-Neuinfizierten. Kolumbien war aufgrund Ausschreitungen nicht länger wettbewerbsfähig.

Zwei Wochen vor dem geplanten Turnierstart steht die Copa America ohne Ausrichter da. Nach Kolumbien kam nun auch für Argentinien als noch verbliebenen Gastgeber das Aus. "In Anbetracht der derzeitigen Umstände hat die CONMEBOL beschlossen, die Organisation der Copa America in Argentinien abzusagen", schrieb der südamerikanische Fußball-Verband CONMEBOL auf Twitter.

"Die CONMEBOL analysiert die Angebote anderer Länder, die Interesse daran gezeigt haben, das Turnier auszurichten", hieß es. In Kürze werde man Neuigkeiten dazu bekannt geben. Die Copa America soll vom 13. Juni bis 10. Juli - parallel zur EURO 2021 - ausgetragen werden. Sie ist die traditionsreiche Kontinental-Meisterschaft der Nationalmannschaften in Südamerika.

Copa America vor Absage?

Argentiniens Innenminister Eduardo "Wado" de Pedro hatte nach einem Gespräch mit Präsident Alberto Fernandez auf Twitter angekündigt, dass es "sehr schwierig ist, dass die Copa America gespielt wird".

Argentinien, das das Turnier zusammen mit Kolumbien veranstalten sollte, leidet derzeit besonders unter einer weiteren Corona-Welle. Am Donnerstag registrierte man mit 41.080 eine Höchstzahl an Corona-Neuinfizierten - trotz eines harten Lockdowns.

Kolumbien hofft auf Winter-Turnier

Vor rund zwei Wochen hatte bereits Kolumbien bei der CONMEBOL wegen einer Verschiebung angefragt, was der südamerikanische Verband ablehnte. Demnach hofften die Kolumbianer, die Copa Ende des Jahres zu veranstalten, wenn die Corona-Situation wieder Zuschauer in den Stadien zulässt.

Seit Ende April gibt es in verschiedenen Städten Kolumbiens zahlreiche Proteste und Ausschreitungen. Bisher starben nach den jüngsten Angaben der nationalen Ombudsstelle im Zusammenhang mit den Protesten mindestens 44 Menschen, viele durch Polizeigewalt.

Kommentare