CL: Frust bei Barça und Bayern

Ein verletzter Fußballspieler wird auf einer Trage vom Feld gebracht.
Die Katalanen müssen schon wieder auf Kapitän Puyol verzichten. Bei den Bayern riss die Siegesserie.

Erste Saisonniederlage für Bayern München, teurer Favoritensieg für den FC Barcelona, Comeback-Dreier für Manchester United, Wiedergutmachung für Chelsea: Mit gemischten Gefühlen haben die europäischen Spitzenklubs auf ihre Spiele am zweiten Spieltag der Champions-League reagiert. Am Dienstag geriet vor allem Barcelonas 2:0 (1:0) bei Benfica Lissabon angesichts einer neuen Verletzung von Kapitän Carles Puyol schnell in den Hintergrund.

Der Routinier hatte sich kurz vor Schluss nach einem Kopfball bei der Landung auf dem Boden den linken Arm böse verdreht. Sichtlich geschockt meinte Abwehrkollege Dani Alves: "Die ganze Situation betrübt uns sehr." An Puyol scheint derzeit das Pech zu kleben, nach einer zweiwöchigen Zwangspause war er bei Benfica erstmals wieder in den Kader gerückt. Schon seit Jahren plagt sich der Abwehrspieler immer wieder mit Verletzungen und fehlte unter anderem bei der EM im Sommer.

Nun fällt für ihn nicht nur der prestigeträchtige Liga-Heim-Clasico gegen den Erzrivalen Real Madrid am Sonntag aus. Puyol wird seinem Team zwei Monate fehlen. Trainer Tito Vilanova konnte sich am Dienstag nur über die Tore von Alexis Sanchez (6.) und Cesc Fabregas (56.) freuen. Das Duo war jeweils nach idealer Vorarbeit von Superstar Lionel Messi erfolgreich. "Jetzt müssen wir die Champions League vergessen und zu Hause eine starke Leistung bringen. Wir wissen aber, dass es sehr schwer wird", sagte Dani Alves mit Blickrichtung auf "El Clasico".

Bayern-Lauf gestoppt

Der FC Bayern wollte mit zehn Pflichtspielsiegen in Folge so gut wie überhaupt noch nie in eine Saison starten. Weißrusslands Meister BATE Borisow machte den in der deutschen Bundesliga noch makellosen Münchnern aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nach dem 3:1-Heimsieg in Minsk steht der Außenseiter nach zwei Spielen mit dem Punktemaximum völlig überraschend an der Spitze der Gruppe F der Champions League.

"Wir haben neun Spiele in Folge gewonnen, sehr überzeugend gespielt. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns durch diese eine Niederlage jetzt nicht aus der Bahn werfen lassen", erklärte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

"Ich denke, dass es vielleicht gar nicht so tragisch ist, wenn es die Mannschaft versteht, im nächsten Bundesligaspiel zu reagieren", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der neuerlich rotiert hatte. "Aus solch einem Spiel können wir lernen." Am Samstag wartet auf die diesmal noch ohne dem wiedergenesenen David Alaba angetretenen Münchner das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim, wo der siebente Meisterschaftssieg in Folge angepeilt wird.

Englische Siege

Bei Manchester United war das erstmals gemeinsam aufgebotene Sturmduo Robin van Persie und Wayne Rooney für die wichtigen Momente zuständig. Nach einem 0:1-Rückstand beim rumänischen Meister Cluj legte Rooney zweimal für seinen neuen Teamkollegen auf: Der bewerbsübergreifend siebenfache Saison-Torschütze traf zuerst glücklich mit der Schulter (29.) und vollstreckte kurz nach der Pause einen überragenden Pass eiskalt (49.). "Unsere Stärke ist ganz klar die Offensive", stellte Coach Alex Ferguson nach dem zweiten Sieg fest. "Wir sind schlecht gestartet, haben aber ein gutes Resultat geholt. Auswärts ist es nie einfach zurückzukommen."

Für Titelverteidiger Chelsea stand das Gastspiel beim FC Nordsjälland unter dem Motto Wiedergutmachung für den verpassten Auftaktsieg gegen Juventus Turin - und das Vorhaben gelang. Dank der Treffer von Juan Mata (33., 82.), David Luiz (79.) und Ramires (89.) feierten die Briten einen souveränen 4:0-(1:0)-Sieg in Kopenhagen. "Wir haben in der ersten Hälfte zu langsam gespielt, danach ist es viel besser gelaufen. Nach dem zweiten Tor war alles klar", resümierte Coach Roberto di Matteo.

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