Die Angst der Bayern vor schnellen Kontern

Ein Fußballspieler von Schachtar Donezk foult Franck Ribéry vom FC Bayern München.
Die Bayern sind vor Donezk gewarnt. Paris SG will in London gegen Chelsea effizient sein.

Die Statistik vorweg: Erst einmal in der Klubgeschichte sind die Bayern im Europacup nach einem 0:0 im Auswärts-Hinspiel gescheitert. Das geschah 1981 mit einem 1:1 im Rückspiel gegen den FC Liverpool im Halbfinale des Meistercups. In fünf weiteren Fällen kam der deutsche Rekordmeister weiter.

Ein lächelnder Pep Guardiola im roten Trainingsanzug.
epa04656029 Bayern Munich's Spanish head coach Pep Guardiola reacts during a press conference in Munich, Germany, 10 March 2015. Bayern Munich will face Shakhtar Donetsk in the UEFA Champions League Round of 16 second leg soccer match on 11 March 2015. EPA/ANDREAS GEBERT
Nichts anderes ist auch heute geplant, wenn Schachtar Donezk aus der Ukraine in München zu Gast ist. Donezk hat sich im europäischen Klubfußball längst einen Heidenrespekt erarbeitet. Das Ensemble von Oligarch Rinat Achmetow, gespickt mit einer Mischung aus ukrainischen Teamspielern und aktuell 13 (!) Brasilianern im Kader, war zuletzt fünf Mal in Serie Meister und Stammgast in der Champions League. "Sie würden auch in Deutschland um den Titel mitspielen", betont Bayern-Coach Pep Guardioala.

Dass sie dies ausgerechnet in dieser Saison im eigenen Land nicht tun und bereits sieben Punkte hinter Dynamo Kiew (und Aleksandar Dragovic) liegen, mag mehr mit der verloren gegangenen, weil zerbombten Heimstätte in Donezk zu tun haben. Schachtar trägt die Heimspiele in dieser Saison im 1200 km weiter westlichen Lwiw (Lemberg) aus.

Guardiola schätzt Donezk. "Ich habe mit Barcelona fünf oder sechs Mal gegen sie gespielt. Und nur einmal haben wir klar gewonnen."

Guardiolas Warnung

Der Charakter des heutigen Rückspiels wird eher keine Überraschungen bringen. Die Ballbesitz-orientierten Bayern werden kombinieren und versuchen, dem Gegner möglichst keine Kontermöglichkeiten zu gewähren. "Wenn wir sie kontern lassen, sind wir kaputt", sagt Guardiola in schrulligem, aber nicht schlechtem Deutsch.

David Alaba im Trikot des FC Bayern München schickt einen Kuss in die Menge.
ABD0005_20150305 - DFB-Pokal - Achtelfinale: Bayern München - Eintracht Braunschweig am 04.03.2015 in der Allianz Arena in München (Bayern). David Alaba vom FC Bayern jubelt über seinen Treffer zum 1:0. Foto: Tobias Hase/dpa (Wichtiger Hinweis: Der DFB untersagt die Verwendung von Sequenzbildern im Internet und in Online-Medien während des Spiels (einschließlich Halbzeit). Sperrfrist! Der DFB erlaubt die Publikation und Weiterverwertung der Bilder auf mobilfunkfähigen Endgeräten (insbesondere MMS) und über DVB-H und DMB erst nach Spielende.) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Gerade auch um schnellen Spielern wie Teixeira, Taison, oder Douglas Costa entgegenzuwirken, lässt Guardiola gerne den ebenso flinken David Alaba als Innenverteidiger auflaufen. Am Mittwoch wird er seinen österreichischen Allrounder aber im zentralen Mittelfeld brauchen. Weil Xabi Alonso gesperrt und Thiago, Martinez und Philipp Lahm nach ihren Verletzungen noch nicht fit sind, probte der Starcoach zuletzt in Hannover mit dem Duo Alaba-Schweinsteiger im Zentrum.

Donezk-Trainer Mircea Lucescu, dessen Team seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen ist, macht natürlich die Bayern zum Favorit. "Derzeit sind sie das stärkste Team der Welt", lautet die Meinung des 69-jährigen Rumänen, der bereits seit 2004 im Amt ist. "Fußball folgt aber nicht den Regeln der Logik. Es kann alles passieren."

Vielleicht auch ein Platzverweis. Im Hinspiel traf es Alonso, dazu gerieten Ribéry und Douglas Costa nach einem Ellbogencheck aneinander. Der schottische Referee William Collum wird gefordert sein. Dem Testspiel zwischen Österreich und Brasilien im November in Wien war er nicht gewachsen.

Chelsea ist ausgeruht

In der zweiten Partie des Abends empfängt Chelsea Paris Saint-Germain. Im Hinspiel waren die Franzosen überlegen, ließen nur einen Torschuss zu, der dann aber zum 1:1-Endstand führte.

Chelsea geht ausgeruht ins Rückspiel. Am Wochenende hatte man frei, weil auf der Insel FA-Cup gespielt wurde. In diesem Bewerb war man bereits im Jänner gegen Bradford ausgeschieden. José Mourinho hatte also eine Woche Zeit, um seine Mannschaft vorzubereiten. "Wir werden sehen, mit welcher Taktik wir ins Spiel gehen werden", gab sich Chelsea-Torhüter Thibaut Courtois geheimnisvoll. Wer ein Offensiv-Feuerwerk der Blues erwartet, droht jedoch, enttäuscht zu werden. "Wir müssen genauso effektiv sein wie Chelsea im Hinspiel", betont PSG-Coach Laurent Blanc.

Im Vorjahr hatten die Londoner im Viertelfinale nach einer 1:3-Auswärtsniederlage das Heimspiel gegen Paris 2:0 gewonnen und aufgrund der Auswärtstorregel noch den Aufstieg fixiert.

Kommentare