Wr. Neustadt trotzt Rapid einen Punkt ab

Zwei Fußballspieler während eines Spiels.
Die Hütteldorfer müssen sich in Niederösterreich mit einem torlosen Remis zufriedengeben.

Auch so kann man sich den Frust von der Seele schießen: Mit einem 9:1 gegen Mittelständler Metalurg Donezk reagierte Dynamo Kiew auf den Last-Minute-Ausgleich beim 2:2 in Wien.

Musste Wiener Neustadt nach dem 1:8 in Salzburg gegen Rapid eine ähnliche Abfuhr befürchten? Nein, denn von der Euphorie der letzten Europacup-Minuten im Prater war am Sonntag nichts mehr zu sehen. Nicht nur, weil die Hauptdarsteller des packenden Finales (Christopher Trimmel und Stephan Palla) aus der Startelf rotiert waren. Fünf frische Spieler brachte Trainer Zoran Barisic, der erstmals als Cheftrainer im stimmungsarmen Stadion des Abstiegskandidaten vor 3800 Fans antrat. Neben Debütant Mario Pavelic spielte im 2800. Ligaspiel von Rapid wie erwartet auch Steffen Hofmann wieder.

Für den Kapitän gab es eine Systemänderung: Nur ein Sechser (Brian Behrendt) sollte den Spielmachern Hofmann und Louis Schaub den Rücken freihalten. Eine Kombination der beiden Techniker brachte erst nach 27 Minuten erstmals Gefahr für Rapid. Die größte Chance hatte Lukas Grozurek, der einen Abpraller aus nur vier Metern übers Tor schoss (38.).

Bis dahin gab es aber viele Nachlässigkeiten und Fehlpässe. So konnte die Mannschaft von Heimo Pfeifenberger auf die größte und beinahe einzige Stärke im Spiel nach vorne setzen: Standardsituationen, aus denen (wie bei Rapid) bereits acht Treffer entstanden sind. Jan Novota hatte nach ruhenden Bällen Kopfbälle von Matthias Sereinig (7.) und Thomas Pichlmann (20.) zu halten.

Hofmann musste raus

Nach der Pause gab Harald Pichler sein Debüt als Kapitän, weil Hofmann nach einem Schlag aufs Bein angeschlagen raus musste – und schenkte Neustadt beinahe die Führung. Ein schlechter Rückpass landete bei Joker Dennis Mimm, der aber das Tor verfehlte (61.).

Ansonsten spielte nur noch Rapid. Immer wieder war es der frühere St. Pölten-Goalie Vollnhofer, der das 0:1 vereitelte. Marcel Sabitzer, Grozurek und Schaub – jeder von ihnen vergab in der zweiten Hälfte nicht nur eine, sondern jeweils zwei Top-Chancen. Bei der besten schossen Schaub und Grozurek Vollnhofer innerhalb von wenigen Sekunden an (60.).

Und so vergab Rapid vor der Länderspielpause nach dem 2:4 gegen den WAC die nächste große Möglichkeit, sich in den Europacup-Rängen festzusetzen, während Wiener Neustadt die Distanz zum letzten Platz wahrt.

SC Wiener Neustadt - SK Rapid Wien 0:0

Stadion Wiener Neustadt, 3.800 (richtig), SR Kollegger.

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, M. Wallner, Sereinig, Berger (77. Stangl) - Hlinka, M. Koch (55. Mimm) - Rauter, Dobras, Martschinko (66. T. Fröschl) - Pichlmann

Rapid: Novota - Pavelic, Dibon, Pichler, Schrammel - Behrendt (87. Boskovic) - Sabitzer, Hofmann (46. Petsos), Schaub, Grozurek (64. Trimmel) - Boyd

Gelbe Karten: Keine bzw. Schaub, Dibon, Pichler

Tabelle

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wiener Neustadt): "Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Wir wollten uns nach dem 1:8 in Salzburg stabilisieren, das ist uns gegen eine starke Mannschaft geglückt. Manchmal sind wir zu tief gestanden und waren zu schlampig in der Vorwärtsbewegung. Am Schluss war der Punkt etwas glücklich, wir haben ihn Vollnhofer zu verdanken."

Zoran Barisic (Trainer Rapid): "Wir haben gewusst, dass wir es mit einem tief stehenden Gegner zu tun bekommen, der über Konter und Standards zum Erfolg kommen will. In der ersten Hälfte war es von uns zu wenig, da hatten wir auch kaum Torchancen. Die zweite Hälfte war besser, da haben wir mehr Druck gemacht und Chancen herausgespielt, aber leider nicht getroffen. Ich bin aber auch froh, dass Mimm seine Chance nicht genützt hat. Wir haben zwei Punkte verloren."

Dennis Mimm (Spieler Wiener Neustadt): "Gegen Rapid kann man mit einem Punkt mehr als zufrieden sein. Es wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen, vor allem durch meine Chance. Aber wir haben auch etwas Glück gehabt."

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