Salzburgs Liga-Rekord war hart erkämpft

Ein Fußballspieler springt über einen am Boden liegenden Gegenspieler.
Die "Bullen" sind in der Bundesliga seit 23 Spielen ungeschlagen - das hat noch kein Team geschafft.

Es ist eine beeindruckende Bilanz. Salzburg ist nun schon 23 Spiele in der Bundesliga ungeschlagen. Das hat seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel vor der Saison 1995/’96 keine andere Mannschaft geschafft. Seit der letzten Niederlage am 24. November 2012 in Ried (1:3) gab es 14 Siege in der Liga.

Der letzte Erfolg war einer der schwierigsten. Denn Aufsteiger Grödig verlangte im ersten Salzburger Derby der Bundesliga-Geschichte dem Tabellenführer mehr ab, als wohl jeder der immer 16.200 Zuschauer in der Red-Bull-Arena erwartet hatte.

Grödig hat uns das Leben sehr schwer gemacht und wirklich alles abverlangt. Wir haben eine Hälfte gebraucht, um im Derby anzukommen und erst dann dieses Spiel angenommen“, meinte Salzburg-Trainer Roger Schmidt nach einem nur dem Ergebnis nach klaren 4:1-Erfolg an einem lauen Sommerabend. „Das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Wir haben uns lange Zeit sehr gut verkauft“, resümierte Grödig-Trainer Adi Hütter.

Großer Einsatz

Was Meister Austria bei der 1:5-Blamage in Salzburg vor zwei Wochen nicht gelungen war, das schafften die Grödiger zumindest eine Hälfte. Sie unterbanden den Salzburger Spielfluss: mit viel Laufarbeit, mit einem tollen Stellungsspiel, aber auch mit der einen oder anderen noch gerade tolerierbaren Härteeinlage. „Wir waren zu lethargisch. Es hat zu wenig Bewegung ohne Ball gegeben und auch die Arbeit gegen den Ball war nicht so wie in den Spielen zuvor“, kritisierte Schmidt.

Sein Kontrahent hatte Salzburg in den letzten Wochen intensiv studiert, war bei den Heimspielen gegen Schalke 04, Austria und Fenerbahce im Stadion. Der Aufwand von Adi Hütter hat sich zwar nicht auf den Grödiger Punktestand in der Tabelle positiv ausgewirkt, aber trotzdem nahm der Aufstiegstrainer viel mit auf die kurze Heimreise. „Wir waren mehr als konkurrenzfähig und haben über weite Strecken Salzburg Paroli geboten“, freute sich Hütter.

Der Ex-Trainer der Red-Bull-Juniors trauerte bei allem Stolz aber auch einer großen Chance nach: „Der Schlüssel zum Salzburger Sieg war natürlich auch, dass wir das 2:1 nicht gemacht haben durch Dieter Elsneg“, meinte Hütter. Die Kapfenberg-Leihgabe, die mit einem herrlichen Fallrückzieher für die 1:0-Pausenführung des Underdogs gesorgt hatte, war Sekunden nach dem Ausgleich in einem 1:1-Duell an Salzburg-Keeper Peter Gulacsi gescheitert.

Sein Gegenüber sah eher einen Spielertausch als Schlüssel zum Erfolg. „In der Pause haben wir dann einige Dinge angesprochen und einen entscheidenden Wechsel vorgenommen. Danach haben wir ein anderes Gesicht gezeigt“, meinte Schmidt. Der Deutsche hatte Stefan Hierländer für den enttäuschenden Jakob Jantscher gebracht. Dadurch gewann das Salzburger Mittelfeld an Zweikampf- und Laufstärke.

Neo-Stärke Standards

Dem Favoriten half aber auch eine neue Stärke. Sportchef Ralf Rangnick hatte in der Sommerpause gefordert, dass die Effektivität bei Standardsituationen besser werden müsse. Für ein einziges Tor hatten die Salzburger in der vergangenen Saison 80 Eckbälle benötigt. „Das ist einfach zu viel“, hatte der Deutsche gemeint.

Im Salzburger Derby fielen in dieser Saison schon die Red-Bull-Treffer fünf und sechs in Pflichtspielen nach Standardsituationen. Und es waren die beiden wichtigsten Tore: Das 1:1 durch Martin Hinteregger entsprang einem Soriano-Freistoß, das 2:1 durch Andre Ramalho einem Hierländer-Eckball.

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