Die Hochsaison für Schnäppchen

Es ist sehr ruhig geworden um Eddie Gustafsson. Nicht eine einzige Minute hat der schwedische Torhüter in dieser Saison für Salzburg gespielt, er ist hinter dem Ungarn Peter Gulacsi und dem Deutschen Alexander Walke nur mehr die Nummer drei beim österreichischen Meister.
Das war einmal ganz anders. In der Saison 2009/’10 war Gustafsson der überragende Torhüter in der österreichischen Bundesliga, glänzte dazu auch in der Europa League. Seine Leistungen, aber auch seine offene Art machten ihn zu Everybody’s Darling.
Dann stoppte ihn allerdings ein Schien- und Wadenbeinbruch im April 2010. Der Schwede musste eineinhalb Jahre pausieren. Zwar kehrte er noch einmal ins Salzburger Tor zurück, konnte aber nicht mehr an die Leistungen vor der Verletzung anschließen und verlor seinen Stammplatz.
A-Team der Vertragslosen:
Keine Zukunft
Im Sommer endet sein Vertrag in Salzburg, der von Red Bull während seines Krankenstandes verlängert wurde. Dies wird nun nicht noch einmal passieren. Am Freitag stand Gustafsson in einer Pressekonferenz erstmals seit ewigen Zeiten im Mittelpunkt.
"Ich überlege noch, was ich nachher machen soll und bin auch mit dem Verein im Gespräch. Dann schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Konkret weiß ich es aber noch nicht“, meinte der Salzburger Publikumsliebling, der am Sonntag gegen Ried noch ein Abschiedsspiel im Red-Bull-Dress bekommen wird.
Gustafsson ist aber bei weitem kein Einzelfall. Bei 85 Bundesliga-Spielern läuft nach dieser Saison der Vertrag aus. 23 davon haben zumindest eine Option auf Verlängerung, könnten also bei ihren bisherigen Arbeitgebern weiterhin bleiben. Bis Donnerstag waren es sogar noch 87. Aber Ried verlängerte den Vertrag mit Mittelfeldspieler Marcel Ziegl um zwei weitere Saisonen bis Sommer 2016. Am Freitag verpflichtete der WAC den ablösefreien Innsbrucker Christopher Wernitznig.
Die Liste der vertragslosen Spieler bleibt trotzdem nicht nur lang, sondern ist durchaus auch prominent: Vom Rapidler Branko Boskovic über die Innsbrucker Szabolcz Safar, Lukas Hinterseer und Roman Wallner, die Austrianer Tomas Jun, Marko Stankovic und Kaja Rogulj bis zum Rieder Rene Gartler reicht das Angebot an Fußballern, die im Sommer kostenlos zu haben sein werden.
Letzterer wird sich um seine Zukunft keine Sorgen machen müssen: Ein Stürmer, der wie Gartler in dieser Saison 16 Pflichtspieltore erzielt hat und noch dazu keine Ablöse kostet, ist gefragt – und das nicht nur bei seinem derzeitigen Arbeitgeber Ried, der den 28-Jährigen unbedingt behalten will.
Aber nicht jeder der Vertragslosen wird einen neuen Klub finden. Die Arbeitsplätze in der Bundesliga sind auf rund 250 beschränkt, bis auf Salzburg (dank Besitzer Red Bull) und die Austria (dank der Champions-League-Einnahmen) müssen alle Klubs jeden Euro umdrehen.
Schon jetzt gibt es über 100 arbeitslose Ex-Bundesliga-Kicker. Im Vergleich der Jahre 2012 und 2013 stieg die Arbeitslosenzahl um 15 Prozent. An diesem Trend wird sich wohl auch dieses Jahr wenig ändern.
B-Team der Vertragslosen
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