8:0 - Salzburg demütigt Admira

In jedem österreichischen Bundesliga-Stadion hat die Admira seit dem Wiederaufstieg 2011 gepunktet, nur in Salzburg nicht. Am Samstag kassierten die Südstädter beim Meister die neunte Niederlage in Folge, mit 0:8 war es auch die deutlichste.
Sowohl Salzburg-Trainer Zeidler als auch Admiras Trainerduo Baumeister/Lederer boten jene Startelf auf, die vor der Länderspielpause bei Rapid ( Salzburg) sowie in Mattersburg (Admira) erfolgreich gewesen war. Das kam beim Meister überraschender als bei den Gästen, war doch Hinteregger wieder einsatzbereit. Doch der Teamverteidiger saß 90 Minuten nur auf der Ersatzbank.
Das Überraschungsteam der Liga zeigte in Salzburg, warum man sich dieses Prädikat erworben hat – aber dieses Mal nur für das erste Spieldrittel, 30 Minuten lang. Die Admira machte es dem Meister schwer. Salzburg fand nicht ins Spiel, blieb die erste halbe Stunde seltsam ungefährlich. Die Gäste konterten auch ansehnlich, kamen aber nicht in gute Einschusspositionen.
Der Meister bewies aber eine früher lange vermisste Qualität namens Effizienz. Die erste, noch dazu herrlich herausgespielte Chance führte zum Salzburger 1:0: Nach einem Schwegler-Zuspiel traf Soriano ins Kreuzeck. Der Spanier war von der Admira aber auch sträflich vernachlässigt worden – 1:0 (31.).
Von einem Pressing war auch danach bis zur Pause nichts zu sehen, aber der Meister hat sich mittlerweile auch vom Fußball Marke Rangnick etwas emanzipiert: Der Admira wurde der Ball überlassen, die Südstädter dadurch herausgelockt. So konnte noch vor der Pause die Partie entschieden werden. Die Gäste ließen sich nach einem unnötigen Toth-Fehlpass auskontern, der bis dahin oft unglückliche Berisha schloss einen Sololauf ab – 2:0 (44.).
Feuerwerk
Nach dem Wechsel war der individuelle und kollektive Klasseunterschied so groß, wie er bei einem um mehr als 40 Millionen höheren Budget auch sein sollte. Salzburg kombinierte wie in erfolgreichsten Red-Bull-Zeiten: Zunächst setzte Keita Soriano herrlich ein – 3:0 (54.). Dann spielte Damari Keita ebenso schön frei, der Afrikaner traf zum 4:0 (56.). Und auch die Vorlage von Berisha auf Minamino, der zum 5:0 traf, war sehenswert (64.).
Die Admira ergab sich willenlos der Niederlage, die noch deutlicher werden sollte: Der nach der Pause überragende Berisha traf zum 6:0 (70.). Auch der extrem spielfreudige Damari kam noch zu seinem Treffer. Der Israeli erhöhte auf 7:0 (75.).
Und sogar der höchste Bundesliga-Sieg in der zehnjährigen Ära Red Bull, ein 8_0 gegen Grödig im Sommer 2014, wurde eingestellt – und das gegen die bis gestern beste Abwehr der Bundesliga: Der eingewechselte Mukhtar traf mit seinem Premierentor zum 8:0-Endstand (86.). Salzburg ist damit zumindest bis Sonntag Nachmittag Tabellenführer.
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 7.715 Zuschauer, SR Muckenhammer.
Tore: 1:0 (31.) Soriano
2:0 (44.) Berisha
3:0 (53.) Soriano
4:0 (56.) Keita
5:0 (64.) Minamino
6:0 (70.) Berisha
7:0 (75.) Damari
8:0 (86.) Mukhtar
Salzburg: Walke - Schwegler (62. Lainer), Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Minamino (71. Mukhtar), Schmitz, Keita, Berisha (71. Nielsen) - Damari, Soriano
Admira: Siebenhandl - Ebner, Schößwendter, Wostry, Zwierschitz - Lackner, D. Toth - Sax (65. Zulj), Blutsch, Starkl (85. Egho) - R. Schicker (79. Bajrami)
Gelbe Karten: Caleta-Car bzw. Ebner, Schicker
Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): "Die Anfangsphase war nicht so gut. Der Gegner hat das aber auch geschickt gespielt. Wir hatten prekäre Situationen zu überstehen. Das 1:0 war ein Knackpunkt, das 2:0 ist zum richtigen Zeitpunkt gefallen."
Über die zweite Hälfte: "Da lacht das Fußballherz. Es war eine extreme Spielfreude und eine Begeisterung zu sehen, die Bälle zu erobern."
Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Es ist nicht lustig, hier 8:0 zu verlieren. Wir haben die ersten 30 Minuten offen gestaltet. Nach dem 1:0 haben wir den Fehler gemacht, dass wir die Flucht nach vorne ergriffen haben. Zweite Halbzeit hat Red Bull gezeigt, welche Klasse diese Mannschaft hat."
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