Bullen-Schützenfest beim Geisterspiel

Über 30.000 Zuschauer passen in die Red Bull Arena. Samstag blieben aber mehr als 26.000 Plätze frei. Nur 3820 Fans wollten das letzte Spiel der Salzburger im Jahr 2012 gegen Mattersburg sehen und damit so wenige wie noch nie ein Ligaspiel seit der Klubübernahme durch Red Bull 2005. Unter Trainer Giovanni Trapattoni waren im Jänner 2007 sogar zu einem Test gegen Neumarkt am Wallersee mehr Zuschauer gekommen als am Samstag gegen die Burgenländer.
Die letzten Getreuen wurden wenigstens sehr gut unterhalten. Die Salzburger nützten die offensichtliche Verwirrung in der Mattersburger Abwehr, bei denen Böcskör statt des verletzten Borenitsch im Tor spielen musste, eiskalt aus. Mit einem 7:0 t bleibt der Meister nicht nur im Titelrennen, sondern feierte sogar den höchsten Saisonerfolg.
Die ersten 16 Minuten waren ganz im Zeichen von Sadio Mane gestanden. Zunächst verlängerte der im strafbaren Abseits stehende Senegalese einen Heber von Hinteregger, der wohl ins Tor gegangen wäre (7.). Dann sprang der Ball nach einem Mane-Heber von der linken an die rechte Stange, aber nicht ins Tor (12.).Schließlich staubte der 20-Jährige nach einem Freistoß von Hinteregger, den Böcskör nur kurz weggeschlagen hatte, ab (16.). Das 1:0 hätte aber genauso wie das erste Tor Manes an diesem Tag nicht zählen können. Der ebenfalls zum Ball gesprintete Soriano war beim Freistoß im Abseits gestanden und hatte danach aktiv ins Spiel eingegriffen.
In jedem Fall regulär war das 2:0 nach einer Aktion, die an eine offensive Trainingsübung erinnerte, bei der die Defensivspieler nicht eingreifen dürfen: Steilpass von Soriano, Querpass von Ulmer, Teigl schießt ein (24.).
Danach war das Spiel ein Schaulaufen ohne Eis. Der Widerstand der Burgenländer war nach dem 3:0 durch Berisha (58.) gebrochen. Zwei Minuten später stellte Mane auf 4:0 (60.). Hierländer traf bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause zum 5:0 (68.). Soriano erhöhte per Elfer auf 6:0 (72.), Mane fixierte mit seinem achten Saisontor den 7:0-Endstand für spielerisch extrem starke Salzburger (90).
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