Brennpunkt Bundesliga: Das Duell der Torlosen
Salzburg und Rapid liefern sich ein Fernduell um den Meistertitel, Ried und Grödig um den Abstieg; die Austria, die Admira und Sturm eines um einen fixen Europacup-Platz. Die Meisterschaft biegt mit der fünftletzten Runde in die Zielgerade. Der heutige Samstag verspricht vieles, aber sicher keine Langeweile. Das darf man in den Stadien erwarten:
Schauplatz Mattersburg
Ein Torfestival wird es eher nicht werden, das Gastspiel der Austria. Die Wiener warten nicht nur seit dem 5. März (3:1 gegen Ried) auf einen Sieg, sie sind seit vier Partien und 396 Minuten in der Bundesliga ohne Tor.
Nicht ganz so lange hat Mattersburg nicht getroffen, aber auch die Burgenländer sind schon seit 304 Minuten ohne Torerfolg. In den letzten drei Spielen gab man auch nur 33 Torschüsse ab. Offensichtlich wollen sich die Mattersburger aber für den Fair-Play-Award empfehlen: In den letzten vier Spielen haben sie sich keine einzige Gelbe Karte abgeholt.
Bei Austria ist Innenverteidiger Lukas Rotpuller erkrankt, er wird Trainer Thorsten Fink wohl nicht zur Verfügung stehen. Die Wiener benötigen Punkte, wollen sie die Admira und Sturm im Kampf um Platz drei auf Distanz halten. Fink ist und bleibt optimistisch: "Wir werden bis zum Saisonende die nötigen Punkte für den internationalen Startplatz holen. Es hat niemand gesagt, dass wir das locker erreichen, aber wir werden das schaffen."
Schauplatz Altach
Salzburg liegt auf dem Weg zum dritten Double in Serie weiter auf Kurs. Im ÖFB-Cup fixierte der Titelverteidiger am Mittwoch den Einzug ins Finale. In der Bundesliga könnte nach dem Auswärtsspiel in Altach der Vorsprung auf Rapid für zumindest einen Tag auf neun Punkte anwachsen, da der Verfolger erst am Sonntag Sturm Graz empfängt. Trainer Oscar Garcia stellt klar: „Jedes Spiel ist jetzt wie ein Cup-Finalspiel, in das wir hochkonzentriert und hochmotiviert gehen werden.“
In Altach lief es für den Meister in der Vergangenheit aber weniger erfolgreich. Seit 2009 wartet man auf einen Sieg, verlor seit dem Wiederaufstieg der Vorarlberger 2014 zwei der drei Duelle. Zuletzt gewann Altach Ende Oktober 2015 mit 1:0. Aktuell ist die Elf von Trainer Damir Canadi in der Cashpoint-Arena drei Spiele ungeschlagen und ließ dabei kein Gegentor zu.
Schauplatz Ried
Im Innviertel geht vor dem Heimduell gegen Cupfinalist und Europacup-Aspirant Admira das Abstiegsgespenst um. Der Polster auf Grödig ist auf fünf Punkte geschmolzen, Manager Stefan Reiter will Panik aber tunlichst vermeiden: "Wir wollen natürlich punkten, haben aber nicht den massiven Stress."
Gerade zu Hause sind die Rieder derzeit gut unterwegs, sechs der jüngsten acht Partien wurden gewonnen. "Mit Ried wartet ein sehr heimstarkes Team auf uns", warnt daher auch Admira-Coach Oliver Lederer.
Die Südstädter warten im Innviertel schon seit fast 13 Jahren auf einen Sieg. Mit einem 3:0 fixierten sie am 29. Mai 2003 den ersten und bisher einzigen Abstieg der Rieder. Allerdings gewann das Überraschungsteam drei der letzten vier Bundesliga-Auswärtsspiele. Dazu hat man gegen Ried seit fast zwei Jahren nicht mehr verloren.
Schauplatz Grödig
Für Grödig könnte die 32. Runde eine vorentscheidende werden: Das Schlusslicht trifft auf den WAC. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg von Ried wäre die Lage fast aussichtslos. "Der Abstand darf auf keinen Fall größer werden", mahnt Coach Peter Schöttel. Die Statistik macht aber Hoffnung: In den letzten fünf Begegnungen Grödig – WAC gab es nur Heimsiege. Bei den Kärntnern hat der 32-jährige Spanier Jacobo seinen Vertrag bis 2018 verlängert.
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