Brasilien kämpft gegen ein Trauma

Edinson Cavani im Zweikampf mit einem nigerianischen Gegenspieler während eines Fußballspiels.
Die Seleção kann sich gegen Uruguay für die Pleite von 1950 revanchieren.

Maracanãzo“, übersetzt „Der Schlag von Maracanã“, nennen die Brasilianer jenes Trauma, das die Niederlage gegen den kleinen Nachbarn Uruguay im entscheidenden Spiel der WM 1950 im alten Stadion von Rio de Janeiro verursachte. Am Mittwoch (21 Uhr/live ORF, ZDF) soll sich diese Schmach im ersten Semifinale des Confederations-Cups 2013 für die Hausherren nicht wiederholen.

Brasilien tritt in Belo Horizonte als klarer Favorit auf den Finaleinzug an. Drei Siege in der Gruppenphase versetzten die so kritischen Fans des fünffachen Weltmeisters in Euphorie. Ein Jahr vor der Heim-WM soll Uruguay auf dem Weg zum dritten Confed-Cup-Sieg in Folge kein Stolperstein werden.

"Müssen vorsichtig sein"

Aber Brasiliens Team weiß, dass der Finaleinzug nicht selbstverständlich ist. „Wir müssen vorsichtig sein. Ein kleines Detail kann den Ausschlag geben“, warnt Torhüter Julio Cesar. Der Sturm Uruguays mit Edinson Cavani, Diego Forlán und Luis Suárez könne im Alleingang Spiele entscheiden. „Wir müssen sehr vorsichtig sein“, sagt auch Teamchef Luiz Felipe Scolari.

Vor 63 Jahren hat Uruguay Fußballgeschichte geschrieben. Dank eines Tores von Alcides Ghiggia holte das kleine Land in Rio seinen zweiten WM-Titel. „Nur drei Menschen haben 200.000 Menschen im Maracanã mit einer einzigen Geste zum Schweigen gebracht: Frank Sinatra, Papst Johannes Paul II. und ich“, sagte der Torschütze später.

Die Pleite veränderte die Seleção. Unglücksrabe und Torhüter Barbosa wurde Zeit seines Lebens von Spielen der Nationalmannschaft ferngehalten. Die bis zu jenem Spiel traditionell getragenen weißen Trikots wurden nie wieder angezogen und durch blau-gelbe ersetzt.

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