Beleidigungen vor Frankreich - Bosnien

Beleidigungen vor Frankreich - Bosnien
Der Sieger der Partie ist für die EM qualifiziert. Auch Dänemark und Portugal bestreiten ein Endspiel um den Gruppensieg.

Die Hochspannung am letzten EM-Qualifikationsspieltag kulminiert in zwei Endspielen. Frankreich benötigt in der Gruppe D gegen Bosnien-Herzegowina genauso einen Punkt wie Portugal in der Gruppe H beim Gastspiel in Dänemark.

Vor dem entscheidenden Match in Paris liegen die Nerven bei der " Équipe tricolore" trotz der besseren Ausgangslage und einer Serie von 14 ungeschlagenen Spielen blank.

Mit einer Beleidigung von Frankreichs Verteidiger Adil Rami begannen die gegenseitigen Beschimpfungen. Der Abwehrmann vom FC Valencia kritisierte den bosnischen Mittelfeldakteur Miralem Pjanic: "Er ist eine Heulsuse, lässt sich ständig fallen, das ist nervtötend." Die Reaktion der Bosnier ließ nicht lange auf sich warten. "Das ist eine Provokation!", empörte sich der als "Bad Boy" bekannte Abwehrspieler Émir Spahic, ein Cousin von Edin Džeko. Roma-Profi Pjanic fügte an: "Was der (Rami) sagt ist mir sch...egal".

Frankreichs Stürmer Loic Rémy legte mit den Worten nach: "Ich bin bereit, in den Krieg am Dienstag zu ziehen." Lediglich Hoffenheim-Stürmer Vedad Ibiševic war um Gelassenheit bemüht: "Vor solchen wichtigen Spielen sind Nervenkriege eigentlich normal."

"Wir sind doch keine Italiener"

Die Stimmung bei den Franzosen ist extrem angespannt. Nach dem Fiasko bei der WM 2010 in Südafrika betreibt die "Équipe tricolore" unter Trainer Laurent Blanc Wiedergutmachung. Alles andere als die direkte Qualifikation wäre eine (neue) Riesen-Blamage. "Wir werden nicht auf Unentschieden spielen, so kann man Spiele am ehesten verlieren", beteuerte Blanc. Spielmacher Samir Nasri von Manchester City pflichtete ihm bei: "Wir können gar nicht auf Ergebnis spielen, wir sind doch keine Italiener!"

Nasri: "Ich will unbedingt gewinnen, denn ich habe keine Lust darauf, dass mich Edin demnächst beim Training ständig aufzieht", meinte der Star von Manchester City vor dem Duell mit seinem bosnischen Vereinskollegen Džeko.

Gegen die starke Offensive mit Dzeko, Zvjezdan Misimovic und Ibiševic steht dem Europameister von 2000 ein hartes Stück Arbeit bevor. "Das ist eine gefährliche Mannschaft. Wir müssen gut stehen und geduldig sein", warnte Abwehrspieler Anthony Réveillère.

Die Bosnier wollen nach der knapp verpassten WM endlich erstmals zu einem großen Turnier fahren. "Frankreich ist der Favorit und es wird nicht einfach, gegen sie zu bestehen, aber mit etwas Glück können wir in Paris ein Wunder schaffen", meinte Spielmacher Pjanic.

Portugal selbstbewusst

Mit breiter Brust reist Portugal zum Gruppenfinale nach Kopenhagen. "Ich plane niemals, Unentschieden zu spielen oder zu verlieren. Es gibt zwei Möglichkeiten, um den ersten Platz abzusichern, aber ein Sieg hat Priorität", erklärte Trainer Paulo Bento.

Doch auch die Nordeuropäer sind zuversichtlich, die EURO auf direktem Weg zu erreichen. "Gegen Portugal haben wir meistens ganz gut ausgesehen. Wir wollen gewinnen und die Play-off-Runde vermeiden", meinte Mittelfeldmann Christian Eriksen. Selbst ein Remis würde für die Dänen reichen, wenn Schweden in der Gruppe E nicht gegen die Niederlande gewinnt.

Im Falle eines Sieges sind Schweden als bester Gruppenzweiter bei der EM. Ausgerechnet gegen die bisher ungeschlagenen Holländer fehlt jedoch der gelb-gesperrte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic.

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