Bei Pilsen ist der Trainer der Star

Pavel Vrba formte aus Viktoria ein Siegerteam, er wird der "tschechische Ferguson" genannt.

Gegen Pep Guardiola und seine Barcelona-Stars war kein Gras gewachsen. Pavel Vrba erlebte vor zwei Jahren von der Bank aus, wie seine Kicker von Viktoria Pilsen 0:2 und 0:4 verloren. Allerdings gab es in der Gruppenphase ein Remis gegen AC Milan, drei Punkte gegen BATE Borisow und somit Platz drei.

Heute gibt es ein Wiedersehen von Vrba und Guardiola, der diesmal auf der Bank von Bayern München sitzt. Und Viktoria Pilsen kommt wieder als tschechischer Meister und mit Vrba als Erfolgstrainer.

Als Pavel Vrba am 8. Oktober 2008 das Trainingsgelände von Viktoria Pilsen erstmals betrat, waren die Fußballer des 1911 gegründeten Vereins Mittelmaß in Tschechien. In fünf Jahren führte der Coach Pilsen nicht nur zu zwei Meistertiteln, sondern auch zur zweiten Champions-League-Teilnahme.

Aufgrund dieser Erfolge ist es kein Wunder, dass der 49 Jahre alte Trainer in diesen Tagen auch als Topfavorit auf den vakanten Teamchefposten in seiner Heimat gehandelt wird. Noch vor der Abreise nach München sprach aber Pilsens Vereinschef Tomas Paclík ein Machtwort in Richtung tschechischer Verband, dass er Vrba nicht ziehen lassen wolle. Als Vrba sein Amt in Pilsen übernahm, hatte Viktoria finanzielle Probleme, die sich mit etlichen Spielerverkäufen aber lindern ließen. Vrba hat recht schnell eine außergewöhnliche Mannschaft geformt.

Internationale Lehren

Die ersten internationalen Schritte waren für die unerfahrene Mannschaft schwierig: 2010 schied Pilsen in der Qualifikation zur Europa League gegen Besiktas Istanbul aus. Nur ein Jahr später gelang die Sensation: Pilsen erreichte in der Champions League die Gruppenphase und wurde Dritter. In der Zwischenrunde der Europa League schieden die Tschechen gegen Schalke erst im Rückspiel mit 1:3 nach Verlängerung aus. Ganz gut lief es für Pilsen auch in der vergangenen Saison, als in der Europa League unter anderem Siege gegen namhafte Klubs wie Atlético Madrid und Neapel gelangen.

So lange wie Pavel Vrba saß in der ersten tschechischen Liga kein Trainer auf der Vereinsbank – 152 Ligaspiele. Deswegen hat Vrba einen Spitznamen bekommen: „Der tschechische Ferguson“. Vrba ist der Vergleich mit dem ehemaligen Langzeittrainer von Manchester United ein bisschen peinlich: „Ich möchte mich auf keinen Fall mit einer solchen Persönlichkeit vergleichen. Das geht nicht. Ferguson hat Unglaubliches erreicht“, sagt Vrba.

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