Guardiola und das Abwehr-Puzzle

Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball auf dem Spielfeld.
Die Verletzungsmisere zwingt den Bayern-Trainer zu Experimenten. Alaba mit Hauptrolle.

Der FC Bayern geht mit einer "Mini-Abwehr" in die kommenden Wochen und Pep Guardiola muss das vielleicht schwierigste Puzzle seiner Trainerkarriere lösen. "Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Spiel ohne Innenverteidiger spiele. Aber der Teamspirit ist das Wichtigste", erklärte der katalanische Starcoach nach dem 3:1-Derbysieg in Augsburg am Sonntag.

Während Robert Lewandowski in der Offensive mit einem Doppelpack seine Ausbeute auf 21 Tore in 21 Runden erhöhte, spielt die Abwehr des Meisters nach dem jüngsten Ausfall von Holger Badstuber ohne gelernten Mann im Zentrum. In Augsburg testete Guardiola daher einen Mini-Riegel: Philipp Lahm (1,70 m), Joshua Kimmich (1,76), David Alaba (1,80) und Juan Bernat (1,70) sicherten das Bayern-Tor dann auch nahezu tadellos ab.

Lob für Alaba/Kimmich

Für das Innenverteidiger-Duo Kimmich und Alaba gab es explizites Lob von Guardiola. Der Wiener machte bei seinen Duellen auch schmerzliche Bekanntschaft mit Augsburgs Jan Moravek. Bei einem Zusammenprall brach sich Alaba einen Teil des Backenzahns ab, am Montag ging es für den ÖFB-Star statt zum Training zum Zahnarzt.

Alaba wird auch weiterhin seine Flexibilität als Innenverteidiger zeigen dürfen. Beim Training am Montag war zwar neben Winterschlusseinkauf Serdar Tasci (1,86) auch der lange verletzte Medhi Benatia (1,90) dabei. Aktuell sind die zwei gelernten Innenverteidiger aber wegen körperlicher Defizite nur Ersatz. Für Guardiola ist deshalb besonders wichtig, dass Standardsituationen vor dem eigenen Strafraum vermieden werden.

"Alle Mannschaften in der Welt sind kopfballstärker als wir", mahnte der Spanier und zählte reihenweise Stars von Juventus Turin auf. Italiens Meister wartet im Achtelfinale der Champions League, das Hinspiel findet am 23. Februar statt. Zuvor geht es für die Bayern noch gegen Darmstadt. Der Bundesliga-Aufsteiger wird die Münchner Defensive am Samstag aber wohl ebenfalls nicht voll fordern können.

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