Bayern München schlittert in ein Debakel in Frankfurt

Harry Kane greift sich in Frankfurt an den Kopf
Der Meister verliert nach einer desolaten Vorstellung mit 1:5 bei der Eintracht. Die erste Liga-Niederlage seit Mai schmerzt. Leipzig gewinnt das Top-Spiel in Dortmund.

Der FC Bayern München hat in der Deutschen Bundesliga ein Debakel kassiert und muss im Kampf um die deutsche Meisterschaft einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Der Meister leistete sich beim 1:5 in Frankfurt am Samstag einen desolaten Auftritt und ging in der Liga erstmals seit Mai als Verlierer vom Feld. Omar Marmoush (12. Minute), Eric Junior Dina Ebimbe (31./50.), Hugo Larsson (36.) und Ansgar Knauff (60.) trafen gegen den Rekordmeister, der sich vor 58.000 Zuschauern Fehler um Fehler leistete.

Das Spiel erinnerte an das 5:1 der Eintracht im November 2019, das den damaligen Bayern-Trainer Niko Kovac den Job kostete. Die Münchner um den diesmal harmlosen Topstürmer Harry Kane liegen mit der nun gleichen Anzahl an Spielen drei Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen, der am Sonntag beim VfB Stuttgart antritt. Das Tor von Joshua Kimmich (43.) war an einem völlig verkorksten Nachmittag viel zu wenig für die Münchner.
 

Diese hatten in den vergangenen Tagen etwas während der Saison völlig Ungewöhnliches erlebt: Spielpause statt Terminstress. Weil die Bundesliga-Partie gegen Union Berlin wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs abgesagt wurde und der Rekordmeister im DFB-Pokal bereits raus ist, spielte Bayern neun Tage lang überhaupt nicht. In dieser Zeit kassierte der Gegner aus Frankfurt in drei verschiedenen Wettbewerben Niederlagen.

Wer die Eintracht aber deshalb verunsichert erwartete, sah sich schwer getäuscht. Das Team von Trainer Dino Toppmöller übte früh Druck auf den Favoriten aus. Die Belohnung folgte schnell. Nach einem Patzer von Noussair Mazraoui, den die Frankfurter immer wieder gezielt attackierten, traf Fares Chaibi zunächst die Latte. Marmoush reagierte am schnellsten und verwandelte den Nachschuss zur frühen Führung.

 

Lethargischer Auftritt der Bayern

Doch eine weitere defensive Nachlässigkeit führte zum zweiten Gegentor: Knauff setzte sich auf dem linken Flügel durch und stocherte den Ball zu Dina Ebimbe. Der Franzose ging mit Wucht an Landsmann Dayot Upamecano und Alphonso Davies vorbei, Nationaltorhüter Manuel Neuer ließ seinen Versuch ins kurze Eck durchrutschen. Es war ein Sinnbild für Bayerns fehlerhaften und lethargischen Auftritt.

Doch damit nicht genug. Nach einem leichtfertigen Fehler von Kimmich legte die Eintracht nach. Als Larsson auf Vorlage des umtriebigen Marmoush mit links zum 3:0 vollendete, war Trainer Thomas Tuchel bereits unter dem regengeschützten Dach der eigenen Ersatzbank verschwunden. Kimmich machte seinen Fehler zwar mit einem sehenswerten Kunstschuss zum 1:3 schnell wieder wett, doch Bayerns Profis entschwanden konsterniert in die Kabine. Einen Drei-Tore-Rückstand nach 35 Minuten hatte es in der Liga seit Mai 2004 nicht mehr gegeben.

Tuchel brachte dann zur Pause nicht Thomas Müller oder Jamal Musiala, sondern tauschte seine beiden Außenverteidiger Davies und Mazraoui aus. Die Wende brachte das nicht. Stattdessen kam erneut Dina Ebimbe durch und traf zum vierten Frankfurter Tor. Die Eintracht-Fans sangen voller Freude „Einer geht noch, einer geht noch rein“, ehe Knauff den fünften Treffer für entfesselte Gastgeber schoss. Auf der Tribüne verfolgte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß das einseitige Spektakel mit düsterer Miene.

Früher Ausschluss in Dortmund

Begünstigt durch den Platzverweis für BVB-Abwehrchef Mats Hummels in der 15. Minute festigte Leipzig den vierten Rang mit nunmehr vier Punkten vor dem BVB. Ein Eigentor von Ramy Bensebaini (32. Minute) und Treffer von Christoph Baumgartner (54.) sowie Yussuf Poulsen (90.+1) bescherten RB einen verdienten Sieg. Dagegen gerät der Tabellenfünfte aus Dortmund trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Niklas Süle (45.+6) und des späten 2:3-Anschlusstreffers durch Niclas Füllkrug (90.+3) weiter ins Hintertreffen.

Michael Gregoritsch jubelte für Freiburg

Freiburg-Stürmer Michael Gregoritsch

Gregoritsch wird zum Matchwinner

Beim Gastspiel von Freiburg in Wolfsburg avancierte ÖFB-Stürmer Michael Gregoritsch zum Matchwinner: Der Steirer traf in der 74. Minute zum 1:0-Sieg für die Freiburger. Mit Nenad Bjelica hatte ebenfalls ein Akteur mit Österreich-Bezug etwas zu feiern. Der ehemalige Austria-Coach feierte bei seinem Debüt mit Union Berlin einen 3:1-Heimsieg gegen Mönchengladbach. Es war der erste Erfolg nach zuletzt 16 sieglosen Partien.

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