Rummenigge über DFB-Krise: "Zu viel Bierhoff und zu wenig Löw"

FBL-GER-BUNDESLIGA-LEIPZIG-BAYERN MUNICH
Der Bayern-Boss bemängelte die fehlende Fachkompetenz im DFB-Präsidium. Löw müsse "ein wenig offensiver" agieren.

Karl-Heinz Rummenigge hat das Krisenmanagement des Deutschen Fußball-Bundes im Fall Joachim Löw deutlich bemängelt. In die Entscheidung für den Bundestrainer wolle er sich nicht einmischen, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München am Samstag bei Sky. Wenn er aber ehrlich sei, "ist mir beim DFB im Moment zu viel Oliver Bierhoff und zu wenig Joachim Löw".

Statt des Bundestrainers hatte der für die Nationalmannschaften zuständige DFB-Direktor Bierhoff am Freitag die sportliche Analyse nach dem desolaten 0:6 in Spanien vorgelegt. "Wenn bei Bayern München schlecht gespielt wird, muss der Trainer zur Pressekonferenz und nicht der Sportdirektor", sagte Rummenigge. "Der kann das wesentlich weniger erklären als der Trainer, der die Mannschaft eingestellt hat."

Kritik am Präsidium

Nach einem 0:6 in Spanien "möchten nicht nur die Journalisten, sondern auch die Fans erklärt haben, warum, wieso ist ein Spiel so schiefgelaufen", sagte Rummenigge. Dass Löw die Nationalmannschaft weiter betreuen soll, hatte der DFB am vergangenen Montag nach mehreren Konferenzen bekanntgegeben.

"Es ist ein bisschen das Problem des DFB, es gibt im ganzen Präsidium keinen, der das ist, was man sich als Fußballfachmann vorstellt", sagte Rummenigge. "Damit muss man sich im Zweifelsfall zufriedengeben." Löw wäre gut beraten, "ein bisschen offensiver und nicht so defensiv mit der Gesamtsituation umzugehen". Der 60-Jährige sei "rhetorisch gut und kann gut erklären, dann wird man ihm das schon abnehmen und hoffentlich wird es in der Zukunft auch besser werden". Bierhoff zufolge will sich Löw in der kommenden Woche äußern.

Ob die Entscheidung für Löw die richtige sei, wollte Rummenigge nicht bewerten. Das werde man ohnehin "erst im nächsten Sommer wissen nach der EM", sagte der 65-jährige Bayern-Chef.

Kommentare