Austria schloss Geschäftsjahr positiv ab
Sportlich tanzt der Bundesligist FK Austria Wien erfolgreich auf drei Fußball-Hochzeiten - in der nationalen Liga, im ÖFB-Cup und in der Europa League - mit. Auf dem wirtschaftlichen Sektor hat sich nun ebenfalls Erfreuliches ergeben.
Der kürzlich fertiggestellte Jahresabschluss zum 30. Juni 2011 brachte für das
Geschäftsjahr 2010/11 mit 23,4 Millionen Euro einen im Vergleich zur Vorsaison um fast 41 Prozent höheren Umsatz im Konzernabschluss, der die AG (Profi-Betrieb und Stadion), den Verein (Nachwuchs und Akademie), das Merchandising und die Gasto GmbH in der Generali Arena umfasst.
"Der Turnaround ist trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten geschafft. Das Ergebnis (EGT) ist mit plus 1,2 Millionen Euro ebenso deutlich positiv wie jenes vor Abschreibungen mit einem Plus von 4,4 Millionen Euro (operatives Ergebnis). Diese zwei Kennzahlen waren 2009/2010 noch mit roten Zahlen zu Buche gestanden", sagte der für wirtschaftliche Belange zuständige AG-Vorstand Markus Kraetschmer im Jahr des 100. Geburtstages des Vereins mit Stolz über die Bilanzsumme, die mittlerweile fast 29,7 Mio. Euro beträgt.
"Stille Reserven"
Freilich ist das Eigenkapital, das nach der Saison 2009/10 ein Minus von 5,9 Mio. Euro ausgewiesen hat, mit nunmehr 4,7 Mio. Euro weiterhin negativ, was den Manager ganz und gar nicht nervös macht. "Wir haben in unserem Anlagevermögen einige stille Reserven, demnach auch von den Wirtschaftsprüfern eine positive Fortführungsprognose erhalten. Dazu gibt es ein klar definiertes Szenario, auch diese Kennzahl in den kommenden Jahren ins Positive zu bringen", erklärte
Kraetschmer.
Wie schnell dieses Vorhaben zu erreichen sei, hänge nicht zuletzt von den sportlichen Erfolgen ab. Dass der Rekordcupsieger die EL-Gruppenphase nicht budgetiert hat, sollte sich im weiteren Saisonverlauf auch auf die Bilanz positiv auswirken.
Aufwärtstrend
Der Aufwärtstrend schlug sich in vielen Bereichen nieder und soll prolongiert werden: So wurde etwa der Fan-Artikel-Umsatz um rund 50 Prozent auf etwa zwei Millionen Euro gesteigert, die Sponsoren seit Jahresbeginn um 16 auf 91 aufgestockt und ein Abo-Zuwachs um 42 Prozent auf 6.200 verzeichnet. 2010/11 kamen über 167.000 Zuschauer (im Schnitt fast 9.300 oder 10 Prozent mehr) ins Stadion der Favoritner. Dazu verzeichnet der Club mit insgesamt 110 Angestellten (inklusive beider Profiteams und Nachwuchsabteilung) aktuell 3,8 Millionen Seitenaufrufe seiner Homepage pro Monat.
Die Investitionen in die Infrastruktur - in den vergangenen drei Jahren wurden für die neue Flutlichtanlage, die Osttribüne, die Rasenheizung, die Akademie etc. fast 25 Mio. Euro ausgegeben - dienen laut Kraetschmer der nachhaltigen Sicherung einer erfolgreichen Zukunft des Klubs. "Die Benchmarks sind eine schöne Momentaufnahme und der Beweis, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Wir werden weiter alle, angefangen vom Präsidenten
Wolfgang Katzian, an einem Strang ziehen", bilanzierte Kraetschmer.
Die Favoritner, die den "günstigsten" Kader seit zehn Jahren haben, glauben trotz der Abgänge der ÖFB-Teamspieler Aleksandar Dragovic (FC Basel) und Julian Baumgartlinger (FSV Mainz), dass ihre Mannschaft gleichstark, wenn nicht sogar qualitativ besser geworden ist. "Es ist uns einmal mehr gelungen, in einem finanziell vernünftigen Rahmen eine schlagkräftige Mannschaft bzw. einen Kader zusammenzustellen, mit der wir auch international gute Figur machen bzw. in dem jede Position doppelt besetzt ist, um unsere sportlichen Ziele erreichen zu können", erklärte Thomas Parits als Sport-Vorstand die fußballerische Entwicklung.
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