Die Hoffnung von Rapid und Austria auf einen gesegneten Liga-Abschluss
Respektieren einander sehr: Austria-Trainer Stephan Helm (rechts) sitzt fester im Sattel als Sturm-Coach Jürgen Säumel.
Während Rapid noch in der Conference League antreten muss, schließt sich für den Lokalrivalen Austria am Sonntag das Kalenderjahr. Soll es mit dem Weihnachtsfrieden etwas werden, muss für beide Teams ein Sieg her. Das gilt besonders aber auch für Austrias Gegner Sturm.
Für Rapid warten noch zwei Reisen: Eine kurze nach Linz, eine längere nach Mostar. Mit dem 0:1 gegen Nikosia ist zum zweiten Mal in einer Herbstsaison ein historischer Negativlauf aufgestellt worden – fünf Pflichtspielpleiten in Folge gab es vor dem 2025er-Doppel zuletzt 1969.
Damals passierte noch eine sechste Pleite, ein 0:6-Debakel im Derby.
Stefan Kulovits betont vor seinem letzten Ligaspiel als Cheftrainer das Positive.
Finish: Letztes Liga-Spiel für Rapid-Trainer Stefan Kulovits.
„Wenn wir so wie gegen Nikosia spielen, müssen die Ergebnisse zurückkommen. Auch wenn wir Verletzte und Angeschlagene haben, werden wir ein schlagkräftiges Team stellen“, kündigt Kulovits an.
Mit Bolla (Hüftprobleme) und Auer (Gehirnerschütterung) könnten zwei Außenverteidiger zurückkehren. Nicht ausgeschlossen ist, dass Ercan Kara trotz seiner Handverletzung einläuft: „Erci ist ein harter Hund“, weiß Kulovits, der als Psychologe gefordert ist: „Wir müssen die richtigen Hebel finden, um nach einem extrem bitteren 0:1 das Positive mitnehmen zu können. Da gibt es genug.“
Kein Selbstvertrauen
Das Selbstvertrauen wird natürlich fehlen – aber das gilt für beide Seiten. Während die Rapidler in sieben Pflichtspielen nur ein Remis holten, hält Blau-Weiß gar bei sieben verlorenen Ligaspielen in Folge.
Weit weg wirkt in Linz das Frühjahr, als in der Meistergruppe mit einem Heimsieg gegen Rapid die Ära Klauß beendet wurde. So wie in Hütteldorf läuft die Trainersuche. Interimscoach Andreas Gahleitner weiß: „Es wird ein Kampfspiel.“
Keine Entscheidungsgewalt bei der Wiener Austria
Bei der Austria stellt sich diese Frage gar nicht. Nicht weil Stephan Helm so fest in seinem Trainer-Sattel sitzt, sondern weil derzeit keiner die Befugnis besitzt, in dieser Frage Entscheidungen zu treffen. Die Aufsichtsratssitzung wurde verschoben, der neue Sportdirektor hat keine alleinige Entscheidungsgewalt in dieser Frage. Doch die Fragen, wie es weiter geht, betrifft ohnehin nicht die Mannschaft, die zwar zuletzt nicht brilliert hat, aber von einer Krise doch weit entfernt ist. Helm blickt auch positiv auf die Tabelle – mit einem Wermutstropfen. „Wir bewegen uns rund um die Topteams der Liga, aber es ist offensichtlich, dass wir zwei, drei Punkte zu wenig auf dem Konto haben.“
Theoretisch könnte die Austria als Vierter in den Weihnachtsurlaub gehen – vorausgesetzt am Sonntag (17 Uhr/ live ORF 1, Sky) wird Sturm daheim besiegt.
Bei den Grazern geht es um mehr. Bei einer neuerlichen Niederlage könnte die Zeit von Trainer Jürgen Säumel vorbei sein, auch wenn seine Mannschaft beim 0:1 gegen Roter Stern Belgrad durchaus den Sturm-Geist zeigte. Sieg oder nicht Sieg am Sonntag – es folgen turbulente Tage in Graz.
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