Australien statt Rapid: "Melbourne, das musst’ erleben!"

Windbichler nach seinem Tor in Melbourne 2018
Richard Windbichler spricht über sein nächstes Abenteuer. Der 28-Jährige spielt künftig für Melbourne City FC.

WienBelgrad, Belgrad – Abu Dhabi, Abu DhabiMelbourne. 24 Stunden war Richard Windbichler unterwegs, um am anderen Ende der Welt seinen Job anzutreten. Beim Melbourne City Football Club hat der 28-Jährige einen Zweijahresvertrag bis 2021 unterschrieben.

Der KURIER erreichte ihn beim Zwischenstopp in Belgrad telefonisch, um ihn zu seinem nächsten Abenteuer zu befragen. Denn nach Hause kommt der Niederösterreicher erst wieder im Mai 2020. Im Oktober beginnt die Saison, im Winter wird in der australischen A-League ohne Pause durchgespielt.

Wenn er von der 4,7-Millionen-Metropole spricht, gerät Windbichler sofort ins Schwärmen. „Melbourne, das musst’ erleben. Die Menschen sind extrem nett, die Kombination aus Meer und Stadt ist großartig. Das ist einfach ein leiwandes Gefühl.“

Erinnerung

Im Februar 2018 war er bereits vor Ort. Im Trikot von Ulsan Hyundai aus Südkorea erzielte der Weltenbummler in der Asian Champions League ein Kopftor beim 3:3 gegen Melbourne Victory, den (noch) bekannteren Klub aus der Stadt. „Melbourne City will sich mittelfristig als Nummer eins in Asien etablieren. Bei solchen Zielen ist es cool, ein Teil davon zu sein.“

Lange überlegen musste Windbichler also nicht, als vor rund zwei Wochen der Anruf kam. „Ich war gerade auf der Hochzeit von Stefan Schwab in Italien.“ Zwei Tage später ging es schon nach Manchester zum Medizincheck. Manchester? Ja, Melbourne City ist Teil der City Football Group. Gemeinsam mit Manchester City und New York City besteht ein Konsortium von Fußballklubs auf der ganzen Welt. Eigentümer ist Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi.

Spieler aus Europa, die für die USA oder Australien verpflichtet werden, müssen sich zuerst in Manchester durchchecken lassen. Auch der Ex-Austrianer Ismael Tajouri, der aktuell in New York kickt, fixierte seinen Wechsel aus Wien im Jänner 2018 in Manchester.

Träume

Die Major League Soccer war auch immer ein Ziel von Weltenbummler Richard Windbichler, der nach zwei Jahren in Südkorea zuletzt ein halbes Jahr in Dänemark bei Viborg spielte. „Im Hinterkopf schwebt ein Wechsel in die USA immer noch herum.“

Mehr beschäftigte ihn zuletzt aber ein möglicher Wechsel zu Rapid. Trainer Kühbauer wollte ihn, ein schriftliches Angebot des Klubs sei aber nie eingetrudelt. „Seit dem ersten Tag, als Trainer Kühbauer mich bei den Admira Amateuren gecoacht hat, war es mein Traum, unter ihm bei Rapid zu spielen.“

Warum er sich dann 2015 für die Austria und jetzt für Australia entschieden hat? „Auch Träume verändern sich. Jetzt lebe ich eben einen anderen Traum.“

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