Atletico und Barca verlieren
Real Madrid bezwang im Schongang den Aufsteiger FC Elche mit 3:0 und stürzte den FC Barcelona von der Spitze der Primera Division. Der Titelverteidiger erlitt nur vier Tage nach seinem glänzenden 2:0-Sieg im Champions-League-Spiel bei Manchester City eine blamable 1:3-Schlappe bei Real Sociedad San Sebastian. Weil auch Atletico Madrid am Sonntagabend 0:3 gegen CA Osasuna verlor, haben die Königlichen nun drei Punkte Vorsprung auf beide Verfolger.
Die Königlichen ließen es ohne die gesperrten Cristiano Ronaldo und Luka Modric gegen Elche so gemächlich angehen, dass das Publikum im Bernabeu-Stadion protestierte. Die Pfiffe richteten sich vor allem gegen den 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale, dem vieles misslang. Der Waliser nahm sich den Protest zu Herzen und hämmerte den Ball in der 71. Minute mit über 100 km/h aus 29 Metern zum 2:0 in den Torwinkel des Aufsteigers. „Ein 100-Millionen-Euro-Schuss“, befand „As“. Asier Illarramendi (33.) hatte Real in Führung gebracht, Isco (80.) stellte den Endstand her.
Bei Barca übernahm Trainer Gerardo Martino die Schuld für die Blamage in San Sebastian. „Meine Marschrichtung für das Spiel war falsch gewesen“, räumte der Argentinier ein. Er hatte überraschend auf sechs Stammspieler verzichtet, obwohl die Katalanen in der baskischen Metropole seit sechs Jahren keinen Sieg errangen. Die Superstars Lionel Messi und Neymar spielten - ausnahmsweise einmal - 90 Minuten zusammen, fanden aber nicht zueinander. Messi (36.) erzielte immerhin den Ausgleich zum 1:1, Neymar trat überhaupt nicht in Erscheinung.
Alexandre Song (32.) hatte die Basken per Eigentor in Führung gebracht, Antoine Griezmann (54.) und David Zurutuza (59.) machten für San Sebastian die Revanche für das Aus im Pokal-Halbfinale gegen Barca perfekt. Für die Katalanen war das 1:3 in der Liga die erste Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied seit fast dreieinhalb Jahren. „San Sebastian war uns in jeder Hinsicht überlegen“, räumte Barca-Torwart Víctor Valdes ein. „Wir haben drei wichtige Punkte abgegeben.“
„Obwohl der Titel auf dem Spiel steht, ging der FC Barcelona die Partie wie ein Freundschaftsspiel an“, analysierte die Zeitung „ El País“. „Man hatte den Eindruck, als ging das Ergebnis die Barca-Spieler nichts an.“ Trainer Martino musste die zweite Halbzeit von der Tribüne aus miterleben. Er hatte laut Schiedsrichterbericht den Co-Trainer von San Sebastian auf dem Weg in die Tribüne als „Vollidioten“ bezeichnet.
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