Argentiniens Teamchef Martino zurückgetreten

Argentiniens Fußball-Teamchef Gerardo Martino ist zurückgetreten. Neun Tage nach dem verlorenen Finale der Copa America gegen Chile hat der 53-Jährige seinen Posten zur Verfügung gestellt, wie der argentinische Fußballverband (AFA) am Dienstag mitteilte. Vor Martino hatte Lionel Messi gleich nach der neuerlichen Copa-Endspielniederlage angekündigt, nicht mehr für das Team spielen zu wollen.
Rücktritt wegen Problemen bei der Zusammenstellung des Olympia-Teams
Martino gab als Grund für seinen Rücktritt die "großen Schwierigkeiten" an, auf die er bei der Zusammenstellung des argentinischen Kaders für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gestoßen sei. Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees Gerardo Wertheim hatte erklärt, es bestehe ein hohes Risiko, dass Argentiniens Fußballer bei Olympia nicht dabei sein werden, weil die Vereine die Spieler nicht abgeben wollten.
Auch die Ungewissheit über die zukünftige Führung der AFA habe ihn dazu bewegt, den Posten aufzugeben, schrieb Martino in seiner Rücktrittserklärung. Der Verband hat derzeit nur eine Interimsführung, nachdem die ausstehenden Wahlen mehrfach vertagt wurden. Die Justiz ermittelt außerdem gegen die AFA wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von TV-Übertragungsrechten.
Julio Olarticoechea wird Interims-Teamchef
Nun übernimmt Julio Olarticoechea die Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Das teilte der Chef der Nationalmannschafts-Kommission des argentinischen Fußballverbands (AFA), Victor Blanco, am Dienstag mit. Der frühere Mittelfeldspieler Olarticoechea wurde 1986 mit Argentinien Weltmeister. Der 57-Jährige ist derzeit Trainer der Frauen-Nationalmannschaft und übergangsweise auch der U20-Auswahl der Männer. Argentinische Medien berichteten, es habe kaum Alternativen gegeben, da Olarticoechea der einzige Trainer sei, der derzeit bei der AFA unter Vertrag stehe. Wie es nach Olympia weiter geht, ist noch offen.
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