Messi vor Abschied: Barcelona droht die nächste Tragödie
Fußball-Superstar Lionel Messi will nach 20 Jahren den FC Barcelona verlassen. Das bestätigte der Verein am Dienstagabend, der Nachrichtenagentur AP. Zuvor hatten die argentinischen Sportsender TyC Sports und Fox Sports Argentina berichtet, dass der 33-Jährige dem spanischen Spitzenklub mitgeteilt habe, den Klub verlassen zu wollen. Er wolle eine Klausel in seinem Vertrag ziehen, durch die er am Ende jeder Saison einseitig kündigen könne, hieß es.
Wie TyC Sports berichtet, habe sich der sechsmalige Weltfußballer nach einem Gespräch mit dem neuen Barça-Coach Ronald Koeman zu diesem nicht nur für ihn einschneidenden Schritt entschieden. Am vergangenen Donnerstag hatte bereits der katalanische Privatsender RAC1 berichtet, dass sich Messi mit Abwanderungsgedanken trage.
Streit um Ausstiegsklausel?
Ob diese Ausstiegsklausel auch tatsächlich durchgeht ist allerdings noch offen. So twitterte der italienische Sportjournalist Fabrizio Romano, dass Barcelona auf der Ausstiegsklausel über 700 Millionen Euro bestehe. Der Klub sei der Ansicht, dass die Möglichkeit, den Vertrag aufzulösen, im Juni abgelaufen sei. Messi sei hingegen der Ansicht, die Frist müsse verlängert werden, weil auch die Saison wegen der Corona-Zwangspause verlängert worden sei.
Der mögliche Abschied sorgte jedenfalls für Reaktionen bei aktuellen und ehemaligen Teamkollegen. So twitterte Barca-Verteidiger-Legende Carles Puyol: "Respekt und Bewunderung, Leo. All meine Unterstützung." Noch-Teamkollege Luis Suarez - der unter dem Neo-Coach auf dem Abstellgleis steht - reagierte mit zwei Klatsch-Emojis. Der ehemalige Barça- und Real-Star Luis Figo twitterte hingegen: "Wow!! Ein weiterer historischer Moment!!!".
Der katalanische Regionalpräsident Quim Torra nahm derweil bereits Abschied und deutete damit an, dass Barca den Superstar gegen dessen Willen nicht halten werde können. "Katalonien wird immer dein Haus bleiben. Vielen Dank für die Zeit voller Freude und mit einem hervorragenden Fußball. Wir hatten das Glück, einige Jahre unseres Lebens mit dem besten Spieler der Welt zu teilen", schrieb er. Für die Katalanen eine absolute Katastrophe. "Für Barça wäre das eine weitere Tragödie nach dem Desaster von Lissabon", kommentierte ein spanischer TV-Nachrichtensprecher.
Debakel heizte Spekulationen an
Messi hatte sich nach dem desaströsen 2:8 im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Bayern weiterhin nicht öffentlich zu seiner Zukunft geäußert. Der Vertrag des Argentiniers, der vor 20 Jahren von Rosario in die katalanische Metropole kam und beim FC Barcelona unter anderem zum sechsmaligen Weltfußballer wurde, ist eigentlich noch bis Ende Juni nächsten Jahres gültig.
Spekulationen, dass Messi den Klub verlassen könnte, gibt es seit längerem. Durch die Pleite gegen die Bayern nahmen sie neue Fahrt auf. Koeman, der den Verein wieder zum Erfolg führen soll, will eigentlich eine Mannschaft um Messi aufbauen. Vereinsboss Josep Bartomeu hatte die Gerüchte um einen Messi-Weggang bei der Vorstellung des 57 Jahre alten Ex-Barça-Profis Koeman jüngst energisch zurückgewiesen.
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