Abgetrennte Ziegenköpfe vor Düsseldorf-Köln
Vor dem Rhein-Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln in der zweiten deutschen Bundesliga haben Unbekannte in der Nähe des Kölner Rheinenergie-Stadions fünf abgetrennte und gehäutete Köpfe von Ziegenböcken abgelegt. Dies bestätigte die Polizei der Kölnischen Rundschau. Die Polizei hat nach Aussagen eines Sprechers Strafanzeige erstattet. Der Geißbock ist das Wappentier des 1. FC Köln.
Am Tatort hatten Unbekannte außerdem Beschimpfungen auf den Boden und auf einen Stromkasten gesprüht. Am vergangenen Wochenende war ein Schweinekopf, in dem eine Mistgabel steckte, mit dem Vereinslogo der Fortuna in der Düsseldorfer City gefunden worden.
Österreicher-Duell
Zum Sportlichen: Auch dank
Erwin Hoffer hat Düsseldorfs Interimstrainer Oliver Reck nach zwei Spielen noch eine weiße Weste. Der Niederösterreicher traf sowohl beim 1:0 in Kaiserslautern als auch beim 3:1 in Cottbus. Nun wartet auf die Fortuna im letzten Spiel vor
Weihnachten mit dem 1. FC Köln am Sonntag (13.30 Uhr) allerdings das größtmögliche Kaliber.
In der mit 52.500 Zuschauern ausverkauften ESPRIT-Arena stehen auch viele Österreicher im Mittelpunkt. Bei den Kölnern sitzen Coach Peter Stöger und sein Assistent Manfred Schmid auf der Trainerbank, zudem ist Kevin Wimmer Teil der Abwehr. Aufseiten der Fortuna hatte zuletzt neben Hoffer auch Christian Gartner im zentralen Mittelfeld einen Platz in der Startformation.
"Sicherlich ist es eine nette Geschichte, dass so viele Österreicher aufeinandertreffen, aber am Spieltag bin ich so fokussiert auf die 90 Minuten, dass mich nicht interessiert, wer auf der anderen Seite Trainer ist. Wir müssen nur auf uns schauen", sagte Hoffer. Der 26-jährige Stürmer blickte der Partie auch sonst mit Vorfreude entgegen. "Es wird ein richtig geiles Spiel für die Fans, aber auch für uns Spieler."
Hoffer hat unter Reck seine Chance mit seinen ersten Saisontreffern genutzt und will auch seine eigene Serie fortsetzen, auch wenn das nicht unbedingt Priorität hat. "Ich bin sehr froh, dass ich zweimal treffen konnte. Wenn ich am Sonntag keinen Treffer erzielen sollte, aber wir holen die drei Punkte, ist mir das noch lieber", sagte der Ex-ÖFB-Teamstürmer.
Zu treffen wird allerdings ein schwieriges Unterfangen, haben die Kölner doch bisher in 18 Spielen erst acht Gegentreffer kassiert.
Die Düsseldorfer könnten mit einem Sieg nicht nur dem Tabellenführer wichtige Punkte wegnehmen, sondern auch selbst näher an die Aufstiegsplätze heranrücken. Aktuell fehlen dem Neunten, bei dem Helmut Schulte ab 2014 als Sportvorstand fungiert, elf Punkte auf Platz eins.
Die Kölner, die bei 36 Punkten halten, wollen allerdings unbedingt mit vier Punkten Vorsprung überwintern. "Die Fortuna ist erstarkt. Wir müssen aufpassen, die Saison ist noch sehr lange", rechnete Peter Stöger mit harter Gegenwehr.
Gewarnt ist auch die Düsseldorfer Polizei, die mit mehr als 1.000 Beamten im Einsatz sein wird. Das Derby ist als "Spiel mit hohem Risiko" eingestuft, weil die Fans traditionell feindschaftlich verbunden seien, wie es aus Polizeikreisen hieß.
Schon beim Hinspiel in Köln (1:1) hatten die Behörden einen hohen Sicherheitsaufwand betrieben. Bei der Begegnung war es dann verhältnismäßig ruhig geblieben. Um Krawalle zwischen den rivalisierenden Fan-Gruppierungen zu verhindern, wird spezieller Wert auf eine Trennung der Anhänger aus beiden Lagern bei der Anreise in das Düsseldorfer Stadion gelegt.
Tabelle: Zweite deutsche Liga
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