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Austria

13 Gründe für 13 Punkte Vorsprung

Der KURIER hat sich vor dem Liga-Schlager am Ostersonntag auf statistische Spurensuche begeben.

von Stephan Blumenschein

03/29/2013, 04:28 PM

Es ist im Fußball schon mehr als ein Respektabstand: 13 Punkte liegt Leader Austria vor dem Zweiten Salzburg. Und das, obwohl der einzige Verfolger in den beiden Saisonduellen – 1:0-Sieg in Wien, 0:0 in Salzburg – besser abgeschnitten und in den letzten beiden Transferperioden um 15 Millionen Euro mehr als die Austria in neue Spieler investiert hat.

Am Ostersonntag findet in der praktisch ausverkauften Wiener Generali-Arena das dritte Saisonduell statt (16 Uhr, live ORFeins, Sky Sport Austria). Der KURIER hat sich auf statistische Spurensuche begeben und 13 Punkte für die Überlegenheit der Austria gefunden.

1. BalancePeter Stöger hat einst bei Huub Stevens hospitiert, als dieser in Salzburg Trainer war. Dabei dürfte der Austria-Coach sehr gut zugehört haben, denn die Leitsätze des Niederländers („Die Null muss stehen“, „Die Balance zwischen Offensive und Defensive muss stimmen“) setzen die Wiener perfekt um. Die Austria blieb in 14 Spielen ohne Gegentor, Salzburg nur in neun Partien. Die Wiener kassierten nur vier Tore aus schnellen Gegenstößen, Salzburg hingegen 14.

2. 1:0 Das erste Tor eines Spiels hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Austria nützt diesen Vorteil perfekt aus: In 19 Spielen ging man 1:0 in Führung, davon wurden 18 gewonnen. Nur in Graz reichte es nach einem 1:0 gegen Sturm nur zu einem 1:1-Remis. Salzburg lag nur in 15 Spielen 1:0 in Front und gewann von diesen nur elf Partien.

3. Auswärtsreisen Die Auswärtsbilanz der Austria ist makellos: elf Siege, drei Remis, keine Niederlage. Salzburg konnte hingegen von 13 Auswärtspartien nur sieben gewinnen.

4. TorjägerEigentlich trennen Philipp Hosiner (22 Tore für die Austria) und Jonathan Soriano (19 für Salzburg) nur drei Treffer. Österreichs Teamstürmer, der ja erst nach Runde 6 zu den Wienern gewechselt ist, ist aber wesentlich effizienter als der Spanier: Hosiner trifft im Schnitt alle 74 Minuten, Soriano alle 112 Minuten.

5. Eckbälle Die Salzburger Torgefährlichkeit ist inferior: 172 Corner hatte der Titelverteidiger in den 26 Spielen, nur einen konnten sie zu einem Torerfolg nützen. Austria hatte 40 Eckbälle weniger, machte aus 132 Cornern immerhin sechs Tore.

6. Kopfballstärke Die Austria hat auch die Lufthoheit in der Bundesliga. 16 Treffer und damit fast ein Viertel aller Saisontore (65) erzielten die Wiener per Kopf. Salzburg traf nur sechs Mal per Kopf. Das sind nur zehn Prozent der 60 Saisontreffer.

7. Kontinuität Mit Tormann Lindner, Ortlechner, Suttner und Holland haben vier Austrianer mehr als 90 Prozent aller Spiele absolviert. Alle vier sind Defensivspieler, auch das erklärt die Stabilität der Austria-Abwehr. Bei Salzburg kommen nur Tormann Walke und Mittelstürmer Soriano auf eine genauso hohe Spielfrequenz.

8. Schlussspurt Die Bilanz der Austria in den letzten 30 Spielminuten ist phänomenal: 34 Tore geschossen, nur drei erhalten, ein einziges Spiel – das erste Duell mit Salzburg – wurde in dieser Spielphase verloren. Da kann der Titelkonkurrent mit nur 23 geschossenen bei immerhin neun erhaltenen Toren nicht mithalten.

9. Ausfälle Das Verletzungspech ist ein treuer Begleiter der Salzburger in dieser Saison. Zusammen 101 Spiele versäumten Salzburger Spieler wegen Verletzungen. Die Austrianer kommen zusammen nur auf 42 versäumte Partien.

10. Konkurrenz Den Gegner zu Eigenfehlern zu zwingen, ist eine Qualität jedes Klasseteams. Dies beherrscht die Austria weit besser als Salzburg. Zehn Tore wurden den Wienern von Gegenspielern direkt vorgelegt, den Salzburgern nur sechs.

11. Heimstärke In den letzten Jahren verschenkte die Austria zu Hause leichtfertig wichtige Punkte. In dieser Saison hat man trotz zweier Heimpleiten und eines Heimspiels weniger zu Hause zwei Punkte mehr gemacht als die Salzburger, die in der Red-Bull-Arena einfach zu oft remisierten (fünf Mal).

12. WechselspielerPeter Stöger hat ein glücklicheres Händchen als Salzburg-Trainer Roger Schmidt: Die Austria-Wechselspieler erzielten zehn Tore und bereiteten 13 vor, Salzburgs Wechselspieler waren nur an 13 Treffern beteiligt (sieben Tore, sechs Vorlagen).

13. R-Faktor Würden Ried und Rapid nicht in der Bundesliga spielen, dann würde Salzburg mit zwei Punkten Vorsprung in den Ostersonntag-Hit gehen. Denn aus den sechs Partien gegen diese beiden Gegner holte Salzburg nur drei Punkte, Austria hingegen alle 18 möglichen Zähler.

„Salzburg macht es uns nicht leicht“

17 Spiele in Folge ist die Austria ungeschlagen. Geht es nach den Wienern, soll die Serie beim Schlager gegen Salzburg am Sonntag prolongiert werden. Doch gegen keine Mannschaft der Liga tut sich die Austria so schwer wie gegen den regierenden Meister. „Weil sie einfach viel Qualität haben“, meint Trainer Peter Stöger. „Salzburg macht es uns nicht leicht.“ Kein Sieg, nicht einmal ein Tor gelang der Austria in dieser Saison gegen Red Bull. „Daher sind wir sehr hungrig, endlich einen vollen Erfolg gegen sie zu erzielen.“

Ansonsten befinden sich die Veilchen in einer Blütezeit. Sie jagen die Bundesliga-Bestmarke von Sturm Graz von 81 Zählern, die Austria hält aktuell bei 64. Austrias „Jahrhundert-Team“ blieb in der Saison 1985/’86 26 Spiele lang ungeschlagen – ein Wert, der nur schwer zu erreichen sein wird. 26 Saisonsiege feierte die damalige Mannschaft rund um den „Jahrhundert-Austrianer“ Herbert Prohaska. 20 Erfolge hat das aktuelle Team von Trainer Peter Stöger diese Saison schon vorzuweisen.

Der Vergleich mit den violetten Vorgängern aus den 1980er-Jahren ist Stöger gar nicht recht: „Unsere Serie ist toll und schön, aber die Zeiten sind nicht zu vergleichen. Die damalige Mannschaft war international erfolgreich, die Spieler waren in ihrer Entwicklung weiter als die jetzigen. Es ist Ehre genug, wenn uns manche mit dieser Elf vergleichen.“

"Noch nicht viel erreicht"

Die möglichen Rekorde erfüllen Stöger allerdings mit Stolz. „Weil uns diese Statistik niemand mehr wegnehmen kann. Und es zeigt, dass wir gut arbeiten, stabil über die Saison spielen und unsere Chancen nützen.“ Dennoch warnt er: „Die schönste Statistik bringt uns nichts, wenn wie am Ende nicht den Titel gewinnen. Und derzeit sind wir weder Meister noch Cupsieger. Wir haben also noch nicht viel erreicht.“

Den offensiv ausgerichteten Stil seiner Mannschaft wird er auch gegen Salzburg nicht verändern. „Wir werden aber einen guten Tag benötigen, um zu gewinnen.“

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