WM-Protest gegen Stadionverbot für Frauen im Iran war erlaubt

Die FIFA verbietet politische Botschaften bei ihren Spielen; bei den Plakaten handelte es sich aber nicht um solche.

Plakate gegen das Stadionverbot von Frauen im Iran, die beim WM-Spiel gegen Marokko gezeigt wurden, haben nicht gegen Regularien des Fußball-Weltverbands FIFA verstoßen. Dies ist aus Sicht der FIFA "ein sozialer Appell" und keine politische Parole - und damit erlaubt, wie der Weltverband am Samstag mitteilte. Politische Statements sind während der Spiele im Stadion nicht erlaubt.

Auf Bannern auf der Tribüne war während der Partie Marokko - Iran am Freitag auf Englisch zu lesen: "#NoBan4Women" (Kein Bann für Frauen) und "Unterstützt iranische Frauen, damit sie Stadien besuchen". Die Plakate seien vor dem Turnier von der FIFA und dem Organisationskomitee abgenommen worden, erklärte die FIFA.

Seit fast 40 Jahren ist das Stadionverbot für Frauen im Iran in Kraft. Das iranische Präsidialamt versucht, dieses über verschiedene Kanäle aufzuheben. Dafür müssten in den Stadien jedoch Tribünen extra für Frauen errichtet werden. Beim 1:0-Sieg in St. Petersburg waren auch weibliche Iran-Fans im Stadion zu sehen.

Für den einflussreichen Klerus im Iran haben islamische Frauen besonders in Fußballstadien mit frenetischen männlichen Fans und vulgären Slogans nichts zu suchen. Das Sportministerium hatte eine Familientribüne vorgeschlagen, aber auch der Plan wurde vom Klerus abgelehnt. Frauen können daher besonders die wichtigen Fußballspiele nicht im Stadion verfolgen. In den vergangenen Monaten gab es aber trotzdem immer wieder Frauen in den iranischen Stadien. Der Trick: Sie verkleiden sich als Männer.

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