Senegal feiert 2:1-Erfolg über Polen
Bei seiner zweiten Fußball-WM-Endrunde bzw. der ersten seit 2002 hat Senegal einen Traumstart erwischt. In Moskau besiegten die Westafrikaner am Dienstag ein ideenloses Polen mit 2:1 (1:0) und übernahmen gemeinsam mit den punktegleichen Japanern die Führung in Gruppe H.
Senegal profitierte beim dritten Sieg seiner WM-Historie und gleichzeitig ersten Erfolg eines afrikanischen Teams bei diesem Turnier nicht nur von einem Eigentor von Thiago Cionek (37.), sondern nutzte in der 60. Minute auch einen Überraschungsmoment nach einer Verletzungspause des Torschützen M'Baye (60.).
Eigentor von Cionek
Polen versuchte sich in der Rolle der spielgestaltenden Mannschaft, fand aber weder durchs Zentrum noch über die Flanken zündende Ideen. Die magere Ausbeute der behäbigen Osteuropäer: Ein Flugkopfball von Arkadiusz Milik vorbei am Tor (20.) sowie ein Schuss von Robert Lewandowski. Der baumlange Stürmer, der in 14 seiner jüngsten 15 Länderspiele zumindest einmal traf, verfehlte Senegals Kasten aber klar (23.).
Die Afrikaner, angeführt vom Ex-Salzburger Sadio Mane, setzten auf eine kompakte, robuste Defensive und lauerten auf Konter. Gefahr kam vor allem über die Seiten, vorerst blieben aber auch die "Löwen von Teranga" zahm. Einzig ein Niang-Flachschuss nach schönem Pass in die Tiefe sorgte für einen Spannungsmoment, ging aber klar am Tor vorbei (19.). Die Führung kam denn auch unerwartet und war höchst kurios: Cionek, der gebürtige Brasilianer mit polnischen Wurzeln, verwandelte einen harmlosen Schuss von Idrissa Gueye in ein einen für Wojciech unhaltbaren Ball.
Polen stellte nach der Pausen-Auswechslung von Jakub Blaszczykowski nicht nur auf eine Dreier-Defensive um, sondern zeigte auch mehr Drang zum Spiel in die Spitze. Abgesehen von einem gefühlvollen Lewandowski-Freistoß (50.), den Khadim N'Diaye parierte, näherte man sich aber vorerst bestenfalls dem Tor an - und leistete sich noch einen folgenschweren Lapsus: Der an der Seitenlinie behandelte Niang schnappte sich bei seiner Rückkehr aufs Spielfeld einen langen Verteidigungsschlag der unaufmerksamen Polen, spitzelte den Ball vorbei am herauslaufenden Szczesny und schob ins leere Tor ein.
Damit war das Urteil über die Polen gefallen. Auch in der letzten halben Stunde kam von der Truppe von Trainer Adam Nawalka viel zu wenig, um die Partie gegen die defensiv weiter sattelfesten Senegalesen noch zu drehen. Bezeichnenderweise war es ein Standard bzw. Krychowiak per Kopf nach einem Freistoß, der dann immerhin noch für ein spannendes Finish sorgte. Happy End für die Polen gab es dennoch keines.
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