Fünf Ringe, fünf Dinge: Fünfkampf

Eigentlich ist
Thomas Daniel schon am Ziel. "Das ist schon so etwas wie ein Lebenstraum", sagt der 27-Jährige. "Mein Sportlehrer war bei den
Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Als Fünfkämpfer. Und das wollte ich auch." Sein Sportlehrer war Horst Stocker, Daniel selbst war 15, als er im Militärgymnasium Wr. Neustadt mit dem Modernen Fünfkampf begann. "Das war fast schon zu spät, ich habe keine Erfahrung im Schwimmen gehabt", sagt er. "Bei mir ist es sich aber gerade noch ausgegangen."
Der Moderne Fünfkampf ist seit hundert Jahren olympische Disziplin. Er setzt sich zusammen aus Degenfechten, Schwimmen (200 m Kraul), Springreiten auf einem Pferd, das zugelost wird und Combined (Laufen mit Pistolenschießen). Die Entscheidung findet an einem Tag statt, aber an verschiedenen Orten. Für erbrachte Leistungen gibt es Punkte, die vor dem Combined-Bewerb in Zeitrückstände umgerechnet werden.
Einzelkämpfer
Thomas Daniel ist der erste österreichische Fünfkämpfer bei
Olympischen Spielen seit Helmut Spannagl 1988 und er ist der einzige Österreicher, der mit der Weltklasse mithalten kann. Spötter sagen,
Fünfkampf sei für jene geeignet, die nichts besonders gut können. Daniel widerspricht heftig: "Der Moderne Fünfkampf ist eine Mischung aus Athletik und Technik. Es gibt keinen Sport, der so vielseitig ist."
Ebenbürtige Trainingspartner in Österreich hat Thomas Daniel nicht. Deshalb trainiert er intensiv mit dem Nationalteam von Ungarn, wo der Moderne Fünfkampf einen höheren Stellenwert hat.
Favorit auf den Olympiatitel ist der Russe Andrej Moisejew, der sein drittes Gold in Serie holen könnte. Daniel zählt sich zum erweiterten Favoritenkreis von 20 Personen und gibt zu: "Der Traum von einer Medaille ist da."
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