Tennis-Star fotografierte Ballabdruck

Sergej Stachowski war mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden und sammelte Beweise.

Ein Foto lügt nicht, dachte sich der ukrainische Tennisprofi Sergej Stachowski nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung während seines Erstrundenmatches bei den French Open. Stachowski fotografierte am Montag nach einem Out-Ruf den Ballabdruck, weil er der Meinung war, die Filzkugel habe die Linie noch berührt. Dies ist auf den roten Sandplätzen in Paris gut zu sehen, einen Videobeweis gibt es in Paris jedoch nicht.

Zunächst hatte Stachowski noch ohne Foto-Beweis auf Schiedsrichter Carlos Ramos eingeredet. Der ließ sich aber nicht umstimmen. Daraufhin zückte der 101. der Weltrangliste sein Mobiltelefon aus der Sporttasche, fotografierte den Abdruck und kündigte an, sich mit dem Bild beim Oberschiedsrichter zu beschweren. Stachowski erklärte, er habe Ähnliches bereits jüngst beim ATP-Turnier in München probiert.

"Ich erwarte jetzt eine Strafe. Also werde ich kämpfen", kündigte Stachowski an und erzählte, jeder wolle das Bild sehen. Nützen dürfte ihm das Beweisstück nach der klaren 1:6,4:6,3:6-Niederlage gegen den Franzosen Richard Gasquet allerdings nichts mehr. Gasquet nahm die Aktion im Stade Suzanne Lenglen gelassen und äußerte sogar Verständnis für seinen Gegner: "Er ist ein lustiger Typ. Natürlich ist das ungewöhnlich, aber ich verstehe, dass er frustriert ist."

Zu einem ähnlichen Vorfall kam es vor wenigen Wochen in der zweiten Runde des ATP-1000-Turniers in Rom. Eine Schiedsrichterentscheidung ließ den Serben Viktor Troicki im Match gegen den Letten Ernests Gulbis nach einigen Schimpftiraden zu einer ungewöhnlichen Maßnahme greifen. Er schnappte sich Kameramann inklusive Kamera und filmte den Ballabdruck.

Hier geht's zum sehenswerten Video.

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