Formel 1: Saftige Strafe für Racing Point

Formel 1: Saftige Strafe für Racing Point
Das Team hat Teile von Mercedes kopiert. Das Urteil: 400.000 Euro Geldbuße und 15 Punkte Abzug.

Kurz vor dem Beginn des ersten Trainings in Silverstone wurde am Freitag das Urteil der Sportkommissare im Copygate-Fall veröffentlicht. Renault hatte Racing Point beschuldigt, Teile des Autos von Mercedes kopiert zu haben.

Tatsächlich kam die Kommission zum Urteil, dass die beanstandeten Bremsbelüftungen am aktuellen Racing Point illegal sind. Das Team muss nun pro Auto 200.000 Euro Geldstrafe bezahlen. Härter trifft Racing Point, dass zudem 15 Punkte in der Konstrukteurs-WM abgezogen werden. Die Fahrer selbst dürfen ihre bisher errungenen WM-Punkte behalten.

Die Regelhüter wollen als Reaktion die Sportregularien 2021 anpassen, damit künftig Kopien nicht zur Norm werden. "Wir wollen nächstes Jahr nicht acht oder zehn Mercedes im Starterfeld haben", befand der Technikchef des Motorsport-Weltverbandes, Nikolas Tombazis.

Das Abschauen und Kopieren sei zwar schon lange Teil der Formel 1, "wir glauben aber, dass es Racing Point zu weit getrieben hat." Für Tombazis habe der Rennstall sogar für einen Paradigmenwechsel gesorgt: "Wir glauben nicht, dass die Formel 1 so aussehen sollte."

Legale Kopie?

Schon im Vorfeld hatte Racing Point angekündigt, im Falle einer Verurteilung Protest einzulegen. Man hätte zwar versucht, das Auto von Mercedes zu kopieren, allerdings nur auf Basis von Fotos, was legal wäre. Vermutet wird von Renault allerdings, dass Racing Point von Mercedes technische Daten oder sogar Zeichnungen der Teile erhalten haben könnte.

Nächste Chance für Hülkenberg

Antreten wird Racing Point am Sonntag (15.10 Uhr) beim Grand Prix selbstverständlich schon. Und abermals darf Nico Hülkenberg aushelfen. Der Rennstall bestätigte am Freitagmorgen den Einsatz des 32-jährigen Deutschen auch für das zweite Grand-Prix-Wochenende in Silverstone.

Stammfahrer Sergio Perez sei erneut positiv auf das Virus getestet worden, teilte Racing Point mit. Er werde sich weiter nach den Vorgaben der englischen Gesundheitsbehörden richten. „Ihm geht es körperlich gut, und er erholt sich.“

Hülkenberg war nach einem positiven Test bei dem Mexikaner in der vergangenen Woche kurzfristig eingesprungen. Wegen eines Kupplungsschadens konnte er beim Grand Prix von Großbritannien aber nicht starten. An diesem Sonntag bekommt er also seine zweite Chance für einen Renneinsatz.

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