Finanziell angeschlagene Güssinger zeigten Charakter
Erster gegen Vierter, Güssing gegen Fürstenfeld – der Schlager zum Ende der Runde mutierte zum Nebengeräusch angesichts der finanziellen Nöte des Tabellenführers aus dem Burgenland. Zwar haben bislang nur zwei Spieler das Angebot von Obmann Reinhard Koch angenommen, sich einen neuen Klub zu suchen, aber es drohen noch mehr zu werden. Koch: „Es sind zwei Verträge mit Sponsoren offen, wenn einer hält, ist die Saison gesichert.“ Wenn nicht wird es Probleme mit den Gehältern geben, und Koch will daher den Spielern, die Chance geben noch bis zum Ende der Transferzeit am 28. Feber zu wechseln. Für den Obmann der Knights ist schon bald Deadline: „Bis Freitag will ich Geld sehen.“
Güssing war schon mit Geldsorgen in die Meisterschaft gestartet, bekamen neun Punkte abgezogen. "Wir werden monatlich überprüft. Es hat bis Ende des Jahres alles gepasst", sagte Koch. Das bestätigt auch LIga-Präsident Karl Schweitzer: "Die Schulden des Klubs wurden mit 31. Dezember 2015 getilgt, Spieler und Trainer haben ihr Geld bekommen." Rückstände gibt es bei Finanzamt und Gebietskrankenkasse.
Die Spieler haben sich vor der Partie zusammen gesetzt. Thomas Klepeisz sagte: "Wir haben gesagt, dass wir alles für die Mannschaft geben werden." Das sah am Montag aber nicht ganz so aus.
Gegen Fürstenfeld sah es danach aus, als wären die Güssinger Spieler durch die Situation belastet, verloren das erste Viertel 6:17. Sie ließen sich aber nur vom langsamen Spiel der Steirer aus dem Rhythmus bringen, kamen aber in Schwung, gewannen das zweite Viertel noch knapp mit 17.16. Im dritten Viertel drehten die Burgenländer das Spiel, entschieden den Teilabschnitt mit 19:9 für sich. Und im Schlussviertel fanden die Steirer keinerlei Mittel gegen die aggressiven Güssinger und verloren es 7:24. Endestand der Partie war 66:49 für den Tabellenführer. Der jetzt fünf Punkte vor den Steirern, die nach der vierten Niederlagen in Serie hinter Oberwart und Vienna auf Rang vier zurückrutschten.
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