Die Tricks der Klubbesitzer aus der Wüste

Geld schießt offenbar doch Tore im Fußball. Und das ist der Europäischen Fußball-Union UEFA seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Nicht das mit dem Toreschießen, aber der damit verbundene Kaufrausch mancher neureichen Vereine.
Die wenig geliebten Paradebeispiele, was das Prassen angeht, sind Manchester City und Paris Saint-Germain, kurz PSG. Der englische Klub wird von der Herrscherfamilie von Abu Dhabi gelenkt, die Franzosen vom nicht minder armen Pendant aus Katar.
Im Jahr 2011 übernahm Qatar Sports Investment (QSI) die Aktienmehrheit am einst schmucklosen Hauptstadtklub aus Frankreich. Seitdem haben die neuen Besitzer über 250 Millionen Euro in neue Spieler investiert, prominentester Neuzugang an der Seine war Schwedens Ausnahmestürmer Zlatan Ibrahimovic.
Allein im Jahr 2012 ergab das ein Transferminus in der Klubkasse von PSG von gut 100 Millionen Euro. Eine Summe, die die Finanzwächter der UEFA auf den Plan rief. Denn das neue Financial-Fairplay-Reglement des Verbandes sieht vor, dass Einnahmen und Ausgaben über einen Zeitraum von drei Jahren einigermaßen ausgeglichen sein müssen. Lediglich ein Minus von 45 Millionen Euro darf ein Investor oder Gönner ausgleichen.
Andernfalls drohen Sanktionen bis zum Ausschluss aus dem Europacup. So weit ist es bei PSG und Manchester City (Transferminus im Zeitraum 2011–2013: 180 Millionen Euro) noch nicht, dennoch wurden die beiden Klubs laut übereinstimmenden Medienberichten mit Sanktionen belegt: Mehr als das Bußgeld wird wohl die Tatsache schmerzen, dass Paris und ManCity in der bevorstehenden Champions-League-Saison mit kleineren Kadern antreten müssen.
Mega-Deal
Bei Paris Saint-Germain stört sich die europäische Konkurrenz vor allem an einem Deal: Um die ausufernden Ausgaben zu decken, präsentierte der Klub einen Sponsorvertrag mit einem Gesamtvolumen von 600 Millionen Euro. Wer so viel zu zahlen bereit ist? Die Tourismusbehörde von Katar.
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