Federer greift nach Rekord

Roger Federer mit blauem Stirnband im Profil.
Der Schweizer kann in Paris mit einem Sieg gegen einen Rumänen seinen 234. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier feiern.

Es war am 25. Mai 1999: Roger Federer bestritt als 17-Jähriger sein erstes Spiel bei einem Grand-Slam-Turnier. Als Außenseiter unterlag der Schweizer damals in Paris dem Australier Pat Rafter. Sein erstes Match bei einem Major-Turnier gewann der Superstar ein halbes Jahr später in Melbourne, gegen US-Mann Michael Chang.

Mittlerweile sind zwölfeinhalb Jahre und 276 Matches bei Grand-Slam-Turnieren vergangen. Und: Der 6:2-7:5-6:3-Erstrundensieg über den chancenlosen Deutschen Tobias Kamke war der 233. Sieg auf höchster Ebene. Damit hat der vierfache Weltsportler des Jahres mit dem US-Star Jimmy Connors gleichgezogen. Und keiner zweifelt daran, dass Federer vom Rumänen Adrian Ungur gehindert wird, die alleinige Bestmarke aufzustellen.

Einzigartig

"Ich bin sehr froh darüber, denn Connors war ein großer Champion und ist es immer noch", sagt der Superstar. Die Rekordzahl an Grand-Slam-Titeln hält der 30-Jährige sowieso. Eingestellt hat er den Sampras-Rekord von 14 Triumphen auch in Paris, und zwar 2009. Nach den Siegen in Wimbledon (2009) und bei den Australian Open (2010) ist er mit 16 Erfolgen bei den Grand-Slam-Turnieren längst die Nummer eins.

Spötter meinten, seine Zeit sei vorüber, nachdem er im Vorjahr nur ein Grand-Slam-Endspiel erreichte. Doch nach den Turniersiegen in Indian Wells und Madrid definierte Federer seine neue Marschroute: "Ich möchte wieder die Nummer eins werden." Jene Position, die er im Mai 2010 an Rafael Nadal verlor.

In der inoffiziellen Jahreswertung ist Federer zwar wie im offiziellen ATP-Ranking nur Dritter hinter Novak Djokovic und Rafael Nadal, der Rückstand ist jedoch überschaubar. Insider rechnen, dass Federer nach den US Open im September Djokovic als Nummer eins ablösen könnte. Denn auf ihn warten zwei Rasenturniere: Wimbledon und nochmals Wimbledon. Im Juni geht’s dort um den Grand-Slam-Titel, einen Monat später um die Olympia-Goldmedaille, beide Male um viele Punkte.

Doppelte Freude

Schlaflose Nächte hat er nicht deswegen, auch die Gegner bereiten ihm keine. "Wenn überhaupt, dann sind eher die Zwillinge daran Schuld", sagt Federer. Jene Zwillinge, die ihn auch reifer machten. "Es gibt nichts Schöneres als wenn mich meine zwei Töchter auf dem Court anfeuern", sagt der Schweizer. Myla Rose und Charlene Riva, bald dreieinhalb, werden noch viele Siege ihres Vaters bestaunen dürfen.

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