Ex-Wasserspringerinnen verklagen US-Verband wegen Missbrauchs

Eine der Klägerinnen gab an, der Trainer habe sie täglich zum Sex gezwungen.

Zwei frühere amerikanische Wasserspringerinnen haben den nationalen Verband USA Diving verklagt und werfen ihm vor, Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs ignoriert oder Ermittlungen behindert zu haben. Die in der vorigen Woche eingereichte Klage richtet sich auch gegen die Ohio State Universität und einen früheren Trainer, wie die Zeitung Indianapolis Star am Montag berichtete.

Eine Sprecherin des Verbandes, der seinen Sitz in Indianapolis hat, erklärte zunächst nur, man nehme die Angelegenheit sehr ernst, könne derzeit aber keinen weitere Kommentar abgeben. Der Verband hatte den Coach zwar 2015 auf eine Liste von Trainern gesetzt, mit denen er nicht mehr zusammenarbeiten wollte. Er soll dies aber erst sechs Monate nach Ermittlungen der Universität getan haben, die zur Trennung von dem Trainer führten.

Eine der Wasserspringerinnen gab an, er habe sie etliche Male zum Sex gezwungen, obwohl sie noch minderjährig gewesen sei. Sie habe ihm zudem mehrere hundert Nacktfotos geschickt. Die Universität habe die Bilder vier Jahre lang besessen und nichts dagegen unternommen. Die andere Wasserspringerin gab an, der Trainer habe sie täglich zum Sex gezwungen.

Die Vorwürfe erinnern an den Skandal um Larry Nassar, den früheren Teamarzt der US-Turnerinnen. Er hatte sich schuldig bekannt, mehrere Mädchen sexuell misshandelt zu haben und war in drei Urteilen zu Gefängnisstrafen von bis zu 175 Jahren verurteilt worden.

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