Erstmals Testsauf synthetisches Wachstumshormon

Ein Mann mit Brille und Anzug vor dem Logo der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Nach 13 Jahren der Überprüfung kommen erstmals Markertest auf synthetisches Wachstumshormon im Anti-Doping-Kampf zur Anwendung.

Wie die WADA am Mittwoch in London bekanntgegeben hat, wurden sie vor wenigen Tagen zugelassen. Die Voraussetzungen für die "saubersten Spiele aller Zeiten" seien damit gegeben, meinte David Howman, der Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur.

In den sechs Monaten vor dem 19. Juli sind weltweit in den Olympiasportarten 71.649 Test durchgeführt worden, 107 Sporter wurden mit Sanktionen belegt. Bei den Spielen in London ist die WADA keine Testorganisation, sie übt aber eine Überwachungs-Funktion aus und stellt neun Personen für die Olympischen und fünf für die Paralympischen Spiele ab.

Mit Blick auf die Nachtests der eingefrorenen Proben von Athen 2004, die fünf positive Ergebnisse zutage gefördert haben sollen, warnte WADA-Präsident John Fahey: "In London haben wir ein engmaschiges Kontrollnetz. Es wird nicht einfach sein, hier zu betrügen. Ich möchte alle daran erinnern, dass wir die Proben lange lagern und acht Jahre nachtesten können. Wenn Sie glauben, Sie kommen davon, warten Sie ein paar Jahre, und wir finden Sie."

Die WADA baut aber nicht nur auf einer größeren Anzahl von Tests, neuen Technologien und die Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen, sondern auch auf neue Wege bei der Auffindung von Dopingsündern. "40 Prozent der positiven Tests kommen von nicht-analytischen Methoden", erklärte Fahey. Also dem Informationsaustausch, dem Nachgehen von Hinweisen, gezielten Kontrollen von Paketen beim Zoll. Nähere Angaben zu derzeit verdächtigten Personen machte die WADA nicht.

Ein wertvolles Hilfsmittel sind auch die biologischen Blutpässe, in sechs Verbänden, darunter Leichtathletik, Radsport und Schwimmen, kommen sie zur Anwendung. Und wenn der Fall eintritt, dass es bei den Großbritannien-Spielen keinen positiven Dopingfall gibt? "Das wäre sehr positiv. Ich würde gerne daran glauben, dass das Programm erfolgreich ist", sagte Fahey.

Die nächsten Sommerspiele gehen 2016 in Brasilien in Szene, eine nationale Anti-Doping-Agentur und ein akkreditiertes Labor in Rio de Janeiro wurden installiert. Das Programm stecke aber noch in den Kinderschuhen, sagte Howman dazu.

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