Gegen die Fouls der Rassisten

NBA-Klubchef leistete sich diskriminierende Sager, Fußballer Alves wurde mit Banane beworfen.

Der Rassismus bleibt ein ständiger Spielverderber auf den Sportplätzen dieser Welt – ob zuletzt beobachtet in der NBA Nordamerikas, oder in der spanischen Primera División. Der Vereinschef der Los Angeles Clippers sorgte mit dämlichen Aussagen für Unmut, und Barcelona-Star Dani Alves wurde beim Auswärtsspiel gegen Villarreal mit einer Banane beworfen. Das Positive daran: Viele Menschen verteilten einen Korb, bzw. Kick an die Verursacher der rassistischen Kundgebungen.

Donald Sterling – so heißt der Besitzer der Clippers – hat seiner Freundin verboten, dunkelhäutige Bekannte zu Spielen mitzunehmen. Äußerungen, die auf Tonbandaufzeichnungen hörbar sind. Pech für Sterling, Glück für die Öffentlichkeit im Sinne einer fällig gewordenen Demaskierung.

Geht’s nach der NBA-Spielergewerkschaft , soll Sterling nie wieder am Spielfeldrand sitzen. Er war dort auch bei der 97:118-Niederlage gegen die Golden State Warriors aus San Francisco nicht zu finden. Mehr noch: Sterling sollte auch kein Team mehr besitzen. Michael Jordan, möglicherweise der beste Basketballer aller Zeiten, jetzt in bestimmender Funktion bei den Charlotte Bobcats, drückt es deutlich aus: "Als Klubchef bin ich angewidert, dass ein anderer Besitzer derart widerliche und beleidigende Ansichten hat."

Der Proteststurm war ein gewaltiger. US-Präsident Barack Obama holte zur heftigen Kritik aus, viele Fans schrieben ihren Unmut auf Plakate und Sterlings eigene Mannschaft zeigte still, aber ganz offen, was sie von ihrem Chef zu halten hat. Vor dem Spiel wendeten sie ihre T-Shirts, um das Vereinslogo verschwinden zu lassen. Im Spiel trugen sie schwarze Stirn- und Armbänder.

Kühler Kopf

Sehr beeindruckend reagierte auch Barcelona-Spieler Dani Alves im Stadion des FC Villarreal. Kurz vor der Ausführung eines Eckballs wurde der Brasilianer mit einer Banane beworfen. Was machte Alves? Er ließ sämtliche Gesten der Empörung vermissen, schälte das krumme Ding und biss davon ab. Danach beförderte er kauend den Ball in Richtung Strafraum. Sein Kommentar dazu: "Ich nehme das als Witz. Man muss diese Zurückgebliebenen einfach auslachen." Englands Ex-Teamspieler Gary Lineker twitterte: "Total brillante Reaktion von Alves. Behandelt die rassistischen Trottel mit Verachtung." Sergio Agüero und Brasiliens Starspielerin Marta ließen sich Bananen essend fotografieren und meinten: "Nein zu Rassismus. Wir sind alle gleich."

Traurig ist doch, dass Dani Alves auch mit Resignation auf die vielen rassistischen Äußerungen und Kundgebungen auf Spaniens Tribünen reagieren muss: "Ich spiele schon elf Jahre in Spanien, und es ist immer das Gleiche. Das werden wir auch nicht ändern. Am besten ignoriert man so etwas, denn dann können die ihr Ziel nicht erreichen."

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