Eine Volleyball-Sensation zum Abschluss

Alles war eigentlich angerichtet, die Brasilianer, die haushohen Favoriten, führten im Herren-Finale klar gegen die Außenseiter aus Russland.
Alles klar?
Nichts da!
Am Ende gab es anstelle der Goldenen einen schwarzen Tag für die Südamerikaner. Dank einer unglaublichen Aufholjagd rang die Auswahl von Trainer Wladimir Alekno in einem hochklassigen Finale den Weltmeister noch mit 3:2 (19:25, 20:25, 29:27, 25:22, 15:9) nieder. Dabei konnten die Brasilianer im dritten Satz zwei Matchbälle nicht zum Sieg nutzen. Die russischen Volleyballer hingegen freuten sich über die erste Goldmedaille seit 32 Jahren. 1980, bei ihren Heim-Spielen, hatten die Russen zum bis Sonntag letzten Mal Gold geholt.
Für Oma
Mit dem Coup verhinderte Russland auch einen Doppelerfolg der Schmetterkünstler vom Zuckerhut: Am Samstag hatte Titelverteidiger Brasilien bei den Damen erneut Gold geholt. Nach schwachem ersten Satz drehten die Südamerikanerinnen auf und ließen den USA beim 3:1 (11:25, 25:17, 25:20, 25:17) keine Chance.
Starspielerin Sheilla Castro durfte wie schon in Peking ganz oben auf dem Podest tanzen. "Diese Medaille ist für meine Oma Teresinha", sagte Castro, vergaß aber auch ihren Freund nicht: "In jedem schwierigen Moment, den ich hatte, hat er mich motiviert. Er hat mir so sehr geholfen." Für die US-Frauen blieb wie schon 2008 nur silberner Trost.
Italiens Volleyball-Männer haben sich Bronze gesichert. Das italienische Team besiegte Bulgarien mit 3:1 (19, -23, 22, 21). Damit müssen die Bulgaren weiter auf ihre erste Olympia-Medaille seit der Silbernen anno 1980 warten.
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