Ein Sturz vor der großen Abschlussparty

Ein Sturz vor der großen Abschlussparty
Hugo Simon fiel gestern, wie schon 2007, vom Pferd - tags darauf gewann er den Großen Preis und kann das auch heute.

Ein Schelm, wer denkt, dass das Kinderlied "Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er" in grauer Vorzeit für Hugo Simon geschrieben worden sei. Der Reitstar ist in seinem Dasein aber öfter vom Pferd gepurzelt als alle Western-Reiter zusammen.

Ist auch nicht schwer, immerhin kratzt er am 70er und ist also am längsten mit von der Partie. Manchmal brachte ihm das Runterplumpsen sogar Glück: Vor vier Jahren ertrug ihn sein Pferd ebenfalls nicht mehr, Simon flog - und gewann tags darauf den Grand Prix in der Wiener Stadthalle.

Die Vorzeichen stehen deshalb sehr günstig, denn gestern, einen Tag vor dem Grand Prix, warf ihn sein boshafter Wallach Caldato ab. Hugo Simon blieb auch dieses Mal unverletzt, marschierte aber ein bisschen griesgrämig aus der Halle.

Egal, Hugo Simon zählt beim abschließenden Grand Prix (heute, 20.15, live ORF Sport plus) wie immer zu den Topfavoriten. Weil der kleine Mann mit dem großen Kämpferherzen immer und überall zu den Topfavoriten zählt, wo er auftaucht. Auch in seiner Badewanne. Der Evergreen unter den Reitern ist gemeinsam mit dem Schweizer Beat Mändli der Rekordsieger - das Duo war jeweils vier Mal erfolgreich.

Sattelfest

Mändli ist aber nicht mehr ganz so sattelfest wie noch vor einigen Jahren. Der 42-Jährige hat wie viele andere in der letzten Zeit nicht auf das richtige Pferd gesetzt, nachdem er sich unter anderem von Opus trennen musste, auf dem er zuletzt 2008 in Wien gewann. Beim Derby am Samstag kam er nicht einmal ins Stechen. Doch Obacht, so schlecht kann die Form nun auch wieder nicht sein - bei der gestrigen Vienna Men Trophy gewann er vor seinem Landsmann Guerdat.

Womit wir bei einem weiteren Topfavoriten angelangt wären. "Ich habe schon vor dem Derby gesagt, dass Steve Guerdat und Christian Ahlmann hier bei den großen Springen die Favoriten sind", sagt Peter Nidetzky. Der Pferde-Experte wurde schon beim Vienna-Derby am Samstag bestätigt. Da gewann Guerdat vor Ahlmann. Ebendieser Ahlmann hatte vor zwei Jahren, beim bislang letzten Pferdefest, sowohl Derby als auch Grand Prix gewonnen.

Schw(e)izer

Die Tirolerin Julia Kayser, die international erfolgreichste österreichische Amazone, räumt ebenfalls einem Schweizer gute Siegchancen ein, nämlich dem schweizerischsten Schweizer der Welt. Der heißt nämlich Schwizer, Pius obendrein, und hat am Freitag ein Springen für sich entschieden. Worauf er sich eine süße Schwedenbombe gönnte.

Vielleicht hat er ja heute Appetit auf mehr.

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