Ein Highlight und ein Lichtblick im Letzigrund

Die Europameisterschaft in Zürich biegt auf die Zielgerade ein. Am Schlusstag der Titelkämpfe sind noch einmal zwei österreichische Leichtathleten im Einsatz. Christian Pflügl, mit 35 Jahren der Oldie im 13-köpfigen rot-weiß-roten Aufgebot, nimmt den Marathon in Angriff. Brenton Rowe macht sich über 5000 Meter Hoffnungen auf einen Spitzenplatz. Der 26-jährige Australier, der für Österreich an den Start geht, hatte vor wenigen Wochen bei der Team-EM in Riga über diese Distanz gewonnen.
Was bleibt von dieser EM? Wer hatte am berühmten Letzigrund Grund zum Jubeln, wer war nur Mitläufer, und wer wäre besser daheim geblieben? Der KURIER zieht eine erste Bilanz.
Das Highlight
Ein neuer österreichischer Rekord, dazu als Draufgabe der Einzug ins Finale – bei ihrem EM-Debüt stand Kira Grünberg gleich hoch im Kurs. Dass die junge Stabhochspringerin dann im Finale einen Salto nullo fabrizierte, mag auch ihrer fehlenden Erfahrung geschuldet gewesen sein. Mit ihrer neuen Bestmarke von 4,45 Metern zählt die 21-Jährige jedenfalls zu den Besten in ihrer Altersklasse.
Der Lichtblick
Schlechtwetter hin, Schmerzen her – Dominik Distelberger gelang in Zürich trotz einiger Widrigkeiten mit 7942 Punkten der zweitbeste Zehnkampf seines Lebens, wurde Zwölfter. Der nächste 8000er des Niederösterreichers ist nur eine Frage der Zeit.
Die Hoffnungsschimmer
Der junge Thomas Kain (20) stellte über 400 Meter Hürden eine neue persönliche Bestleistung auf und bestätigte damit seine EM-Nominierung. Die beiden 800-Meter-Läufer schafften zwar nicht den Semifinal-Einzug konnten allerdings Teilerfolge verbuchen. Andreas Rapatz lief sein bestes Freiluftrennen bei einem Großereignis, und Nikolaus Franzmair (19) bestand seine EM-Feuertaufe. Gerhard Mayer fehlten mit dem Diskus zwar 73 Zentimeter auf den großen Wurf und die Finalteilnahme, dem Routinier gelang aber die zweitbeste Saisonleistung.
Die Schattenspieler
Hürdensprinterin Beate Schrott war nur ein Schatten ihrer selbst und kam in ihrem Vorlauf als Letzte ins Ziel. Nach der langen Verletzungspause rennt die EM-Vierte von 2012 der Form vergangener Tage hinterher.
Andreas Vojta, der über 1500 Meter mit der Finalteilnahme kokettierte, verpasste den Endlauf deutlich und wurde obendrein auch noch disqualifiziert.
Enttäuschend auch der Auftritt von Elisabeth Eberl im Speerwerfen, die drei Meter hinter ihrer Saisonbestleistung blieb.
Christian Steinhammer, der unverhofft ins Aufgebot gerutscht war, sah über 3000 Meter Hindernis die Konkurrenz nur von hinten und landete unter 28 Teilnehmern an der 25. Stelle.
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