Ein Feuerwerk für einen kühlen Trainer

Ein Feuerwerk für einen kühlen Trainer
Das Wirken von Gilbert Schaller

Gilbert Schaller umarmte seine Spieler nach dem Sieg in Belgien. Emotionen pur. Emotionen, die man beim Steirer zumeist vermisst hatte. Seine fast stoische Ruhe während der Matches missfiel vielen Kritikern. "Ich will nicht den Kasperl spielen oder zum Schauspieler mutieren, das können andere viel besser", betont er.

Anfangs, das war am 23. September 2006, als er Thomas Muster als Kapitän ablöste, agierte er stets sachlich bei den Interviews, mit zunehmender (oftmals unberechtigter) Kritik taute er aber zumindest in den Interviews auf. "In Österreich spielt jeder jeden aus. Das ist ein richtiges Kasperltheater", sagte Schaller. Oder: "Nur wenn jemand einen verbalen Furz lässt, lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen."

Schaller zog seine Sache durch. Er gab Tennisflegel Daniel Köllerer nach dessen Drittrundeneinzug in New York einen Korb (und holte ihn erst später), ließ Oliver Marach lange warten, um ihm dann erstmals gegen Frankreich eine Chance zu geben, warf in Tel Aviv im Vorjahr Martin Fischer ins kalte Wasser oder ließ am Wochenende den regierenden US-Open-Sieger Jürgen Melzer im Doppel zuschauen.

Unter Schaller holte Österreich fünf Siege und fünf Niederlagen. Höhepunkt seiner Schaffenskraft war der unerwartete Sieg auf dem heiligen Rasen von Wimbledon, auf dem Österreich im September 2008 Großbritannien 3:2 schlug.

Der neue Daviscup-Kapitän, derzeit wird mit Clemens Trimmel verhandelt, bekommt ab März auch einen neuen ÖTV-Präsidenten. Melzer-Manager Ronnie Leitgeb folgt Ernst Wolner nach.

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