Duell um Olympia 2022

Zwei Männer stehen vor einem Banner für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.
Das IOC hat die Wahl zwischen Almaty und Peking als Austragungsstätte.

Das Internationale Olympische Komitee ( IOC) muss auf seinem 128. Kongress diese Woche in Kuala Lumpur ein Urteil fällen: Solle die olympischen Winterspiele 2022 in mit seinen schneebedeckte Bergen ausgestatteten Almaty oder doch lieber in der über 20 Millionen-Einwohner Stadt Peking stattfinden? Die wichtigste Streitfrage bei der Zusammenkunft ist die Einhaltung der Menschenrechte.

Chinas Hauptstadt Peking gilt als Favorit und wäre die erste Stadt, die nach den Sommerspielen 2008 auch noch Gastgeber einer olympischen Winter-Ausgabe wäre. Die kasachische Stadt Almaty ist zwar der Außenseiter, hat aber im Laufe der Kandidatur positiv beeindruckt und einen guten Ruf erhalten. Der britische IOC-Vizepräsident Craig Reedie hat inzwischen das Gefühl, dass Almaty "viel stärker ist und eine bessere Bewerbung hat, als viele Leute das bisher geglaubt haben". Somit ist die Qual der Wahl um noch ein Stück schwieriger geworden.

Verschiedene Konzepte

Das 1,6 Millionen Einwohner zählende Almaty liegt am Fuße des Thien-Shan-Gebirges, auf das pro Jahr bis zu acht Meter Schnee fallen. Die Stadt wirbt mit kompakten Spielen. 70 Prozent der Sportstätten sind höchstens 30 Kilometer vom Olympischen Dorf entfernt, und 80 Prozent der Wettkampfanlagen sind bereits fertig.

Bei Winterspielen in Peking würden müssen die Sportler mit langen Transportzeiten und Wettbewerben auf Kunstschnee rechnen. Außerdem werden die alpinen Veranstaltungen in der 90 Kilometer entfernten Yaking Zone stattfinden. Rund 190 Kilometer von Chinas Hauptstadt entfernt sind in Zhangliakou die Medaillenkämpfe der Biathleten, Langläufer oder Skispringer vorgesehen. Für die Wettbewerbe in Peking sollen sechs Sportstätten, die zum Teil 2008 genutzt wurden, einbezogen werden.

Obwohl die beiden in Frage kommenden Städte sehr unterschiedliche Konzepte verfolgen, müssen sie dann beide auf die Einhaltung der Menschenrechte achten. "Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst", beharrte Bach. Im Jahr 2008 hatte die Menschenrechtsdebatte bei den Sommerspielen in Peking zu viel Unmut beim IOC geführt. Allerdings wurde das Thema mit beiden Seiten besprochen und die Einhaltung der olympischen Charta daraufhin von beiden versprochen worden. Für die kommenden Winterspiele hatte der IOC ohnehin eine beschränkte Auswahl, denn eine Menge Länder machten aus finanziellen Gründen oder fehlender Unterstützung einen Rückzieher. Die endgültige Entscheidung wird am Freitag gefällt.

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