Drei Olympia-Medaillen für Stoss "realistisch"

Etwa 100 der 130 Athleten und Betreuer befanden sich am Donnerstag bereits in der britischen Hauptstadt. Die Erwartungen des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) sind die gleichen geblieben. Drei Medaillen sind das für ÖOC-Präsident Karl Stoss "realistische" Ziel.
Drei Medaillen entsprächen nicht nur dem statistischen Mittel der vergangenen zehn Sommerspiele, sondern auch der Ausbeute von Peking 2008. Als echte Medaillenbank gilt keiner der ÖOC-Aktiven, also ist auch eine historische Nullnummer möglich. Bisher war Österreich nur 1964 in Tokio bei Sommerspielen leer ausgegangen.
"Auch das kann es geben", gestand Stoss am Vortag der Eröffnungsfeier in einer Pressekonferenz im Österreich-Haus. "Es kann sein, dass sich die Erwartungen der Athleten nicht erfüllen. Deswegen geht aber die Welt auch nicht unter." Aufgabe des ÖOC sei es, den 70 Aktiven die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Dafür gibt das Komitee inklusive Flügen knapp 1,25 Mio. Euro aus. Auch ohne Reisekosten wäre das weniger als in Peking.
Dazu kommt noch das "Austria House Tirol" beim Tower, das sich ausschließlich aus Sponsorengeldern finanziert. Rund eine Million Euro kostet der mehr als zweiwöchige Auftritt im altehrwürdigen Trinity House der britischen Leuchtturm-Behörde. "Viel schöner kann man es nicht mehr haben", meinte Stoss. "Wir haben einen ausnahmslos schönen Platz gefunden."
Zur Hauseröffnung am Donnerstagabend wurde unter 300 Gästen auch Politprominenz auf dem Tower Hill erwartet, darunter Bundeskanzler Werner Faymann und Sportminister Norbert Darabos. Bei der Eröffnungsfeier der Spiele am Freitagabend (ab 22.00 Uhr MESZ/live ORF eins) wird Österreich mit rund 40 Athleten und 20 Betreuern einmarschieren - als 13. Nation. Ein gutes Omen? "Die Quersumme ergäbe vier Medaillen. Das würden wir nehmen", betonte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.
Vor vier Jahren in Peking hatte Österreich seine drei Medaillen bereits in der ersten Woche geholt, die erste davon, Silber durch Judoka Ludwig Paischer, bereits am ersten Wettkampftag. "Er ist auch heuer ein absoluter Medaillenfavorit", sagte Stoss über den Salzburger. Schwimmerin Mirna Jukic und die Kanutin Violetta Oblinger-Peters, in China jeweils mit Bronze bedacht, sind in London nicht mehr am Start.
Bei Olympia 2008 schafften es Österreichs Aktive insgesamt 30-mal in die Top Ten. "Von dort ist es oft gar nicht mehr weit in die Medaillenränge", erinnerte Stoss. "Wir haben einige Sportler, die absolut zur Weltklasse gehören. Daher ist es nicht vermessen, dass drei Medaillen im Bereich des Möglichen sind." Die Erwartungen des ÖOC seien aber nur bedingt relevant, betonte der Präsident. "Wichtig ist, was sich die Sportler selbst erwarten."
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