Doppler/Horst: "Jedes Spiel wie ein Finale"

Der eine ist der beste Blockspieler der Welt, der andere der Routinier schlechthin in Sachen Beach-Volleyball. Österreichs Duo Clemens Doppler/Alexander Horst bekommt es am Sonntag (12.00 Uhr MESZ) bereits zum Auftakt des Olympia-Turniers in London mit den brasilianischen Topfavoriten Emanuel/Alison zu tun. Die amtierenden Weltmeister sind als Nummer eins gesetzt.
Unschlagbar ist niemand auf der Welt, schon gar nicht bei den Olympischen Spielen", versicherte Doppler. "Gegen Emanuel/Alison muss aber schon alles zusammenpassen." Die Österreicher hoffen auf den tiefen Sand auf dem Horse Guards Parade, an den sich alle Teams nach den vergangenen Wochen erst einstellen müssen. "Zuletzt war es immer brettlhart", erinnerte Ex-Europameister Doppler.
Anpassung
Der hochwertige, besonders weiche Olympia-Sand kommt aus der englischen Grafschaft Surrey. Er bedingt eine leicht veränderte Spielweise. Man ist in der Annahme instabiler, in der Verteidigung langsamer und kann auch nicht so hoch springen wie sonst. "Ein Alison haut aber auch auf tiefem Sand ziemlich drauf", betonte Doppler. "Er ist der beste Blockspieler der Welt."
Partner Emanuel war 2004 mit Ricardo Olympiasieger, ist insgesamt dreifacher Weltmeister. Bei ihren vergangenen fünf Turnierstarts auf der World Tour haben die Brasilianer stets das Finale erreicht. Doppler/ Horst wollen dem Star-Duo mit Risiko am Service begegnen. "Wenn man nur einwirft, hat man keine Chance", meinte Doppler. "Man muss dafür auch in Kauf nehmen, dass Fehler passieren."
"Jetzt müssen wir beginnen, zu gewinnen"
"Gegen so einen Gegner zu starten, da hat man nichts zu verlieren", ergänze Horst, der den Modus mit jeweils einem Tag Pause zwischen den Spielen begrüßte. "Für unser Spiel ist das sicher kein Nachteil", meinte der Olympia-Fünfte von Peking 2008. Dadurch könne ausreichend Videostudium betrieben werden. Die weiteren Gruppengegner heißen Paolo Nicolai/Daniele Lupo (ITA, Dienstag) und Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda (SUI, Donnerstag). Lediglich die beiden Gruppenbesten stehen fix im Achtelfinale, der Gruppendritte darf zumindest in die Zwischenrunde.
"Wir haben eine gute Gruppe erwischt, aber jetzt müssen wir beginnen, zu gewinnen", erklärte Emanuel. "Bei Olympia muss man jedes Spiel wie ein Finale behandeln." Doppler/Horst dürften also vergeblich hoffen, dass sie nach ihrer verpatzten Generalprobe vergangene Woche in Klagenfurt unterschätzt werden. "Wir können auch Teams schlagen, die eigentlich über uns stehen", versicherte Doppler. Die Weltmeister tun das auf jeden Fall.
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