Doppelschlag des Mannes in Gelb: Thomas siegt in Alpe d’Huez

Zweiter Sieg in 24 Stunden: Geraint Thomas
Wie am Mittwoch siegt die Nummer 2 des Teams Sky und baut den Vorsprung auf seinen Kapitän Chris Froom leicht aus

Tour de France.

Der Brite aus den Sky-Team baut seinen Vorsprung auf Chris Froome auf 1:39 Minuten aus. Schön langsam wird es einsam an der Spitze des Klassements der Tour de France. Am Donnerstagmorgen musste der Kolumbianer Rigoberto Urán aufgeben, der 2017 Zweiter war. 26 Minuten verlor der 31-Jährige am Mittwoch auf Geraint Thomas (GBR/Sky), der die erste Bergankunft so souverän gewann und die Führung im Gesamtklassement übernahm, die Folge von Uráns Sturz auf der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Roubaix am Sonntag, bei dem er sich am linken Arm und am linken Bein verletzt hatte. „Mein Körper war nur noch Schmerz.“

Auch Vincenzo Nibali musste nach einem Wirbelbruch aufgeben. Der Tour-Sieger von 2014 war beim finalen Anstieg nach Alpe d'Huez zu Fall gekommen.

Und noch einige andere Prominente haben sich vor der zwölften Etappe verabschiedet: Der deutsche Sprinter Marcel Kittel (Katjuscha-Alpecin), bislang 14-facher Etappensieger, heuer aber noch ohne Erfolg, schaffte es nicht in der Karenzzeit ins Ziel und wurde mit 11:30 Minuten Rückstand auf das Zeitlimit von 31:32 Minuten auf Geraint Thomas aussortiert. Genauso erging es dem britischen Sprinter Mark Cavendish (30 Tour-Etappensiege, heuer null) und dessen Anfahrer Mark Renshaw (AUS) von Dimension Data.

Mühlberger punktet

Immerhin blieb ihnen die Schinderei von Bourg-St-Maurice über 175,5 Kilometer zur Alpe d’Huez erspart, 5010 Meter Höhendifferenz waren zu absolvieren. Im ersten Anstieg zum 2000 Meter hohen Col de la Madeleine setzte sich eine Gruppe ab, in der Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger von Bora-hansgrohe fahren durften, denn nach seinem Einbruch am Mittwoch ist das Thema Tour-Gesamtsieg für ihren polnischen Kapitän Rafal Majka bereits erledigt.

Das hinderte Majka aber nicht daran, die Spitzengruppe zu schmücken, weshalb sich Pöstlberger ins Hauptfeld zurückfallen ließ, um dort Peter Sagan über die Berge zu helfen. Mit dem Gewinn der ersten Bergwertung vergrößerte der Franzose Julian Alaphilippe (Quick-Step) seine Führung in diesem Klassement, Gregor Mühlberger sammelte als Achter zwei Punkte und ließ sich nach Platz sieben im Zwischensprint in Saint-Jean-de-Maurienne wieder einholen.

Mit rund vier Minuten Abstand folgten die Gesamtbesten in den zweiten Anstieg zum Col de la Croix de Fer (2067 m), vorne setzte sich Steven Krujiswijk (NED/LottoNL-Jumbo) ab, der virtuell die Führung von Geraint Thomas übernahm und solo in den Schlussanstieg nach Alpe d’Huez fuhr. 4:20 Minuten lag er vor dem Sky-Express, doch die letzten 13,8 Kilometer mit bis zu 11,5 Prozent Steigung waren zu viel – 3,4 Kilometer vor dem Ziel hatte Christopher Froome Kruijswijk eingeholt, in seinem Schlepptau Geraint Thomas und der Giro-Dritte Tom Dumoulin (NED/Sunweb).

Und wie schon am Mittwoch siegte erneut Geraint Thomas, nun vor zwei Sekunden vor Dumoulin, drei vor Romain Bardet (FRA/AG2R) und vier vor Froome. In der Gesamtwertung hat er 1:39 Minuten Vorsprung auf Froome und 1:50 auf Dumoulin.

Solo für Sagan

Am Freitag dürfte es ruhiger zugehen: Über 169,5 Kilometer geht’s von Bourg d’Oisans nach Valence im Rhonetal, und dann sind die Sprinter wieder gefragt, allen voran Peter Sagan, der slowakische Dreifach-Weltmeister von Bora-hansgrohe, der die Sprintwertung mit 339 Punkten anführt. Sein erster Verfolger Fernando Gavíria (COL/Quick-Step) gab gestern ebenso auf wie Dylan Groenewegen ( NED/LottoNL-Jumbo) und André Greipel (GER/Lotto Soudal), neuer Zweiter ist Alexander Kristoff (NOR/Emirates) – mit 210 Punkten Rückstand.

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