Doping-Experte Franke nennt UCI "korrupten Haufen"

Der deutsche Antidoping-Experte Werner Franke sieht in den aktuellen Vorgängen um Lance Armstrong keinen Epochenwechsel im Radsport.

Im Deutschlandradio Kultur sagte der Heidelberger Molekular-Biologe am Montag, dass Armstrong voraussichtlich seine Tour-de-France-Titel verlieren werde, sei der Verdienst einzelner Personen.

"Das sind Leute, die einfach nicht aufgeben, auch wenn um sie herum alles korrupt ist", betonte Franke. Besonders positiv hob der 72-Jährige die Rolle des Juristen Richard Young von der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) hervor. Armstrong sei von seinen Anwälten beraten worden und habe angesichts der vielen Zeugenaussagen gegen ihn aufgegeben. "Es wäre peinlich geworden vor Gericht", meinte Franke.

Scharf griff Franke den Internationalen Radsportverband ( UCI) an. Dieser werde von "zwielichtigen Figuren geleitet" und sei ein "total korrupter Haufen", der sich in der Vergangenheit sogar von Armstrong habe bezahlen lassen. "Geld nehmen, schlimmer geht's ja gar nicht", sagte der Anti-Doping-Experte. Was die UCI jetzt in Sachen Armstrong unternehme, könne man einfach vergessen. "Die UCI ist völlig bedeutungslos, was Ehrlichkeit angeht."

Am Freitag hatte die USADA Armstrong lebenslang gesperrt und fordert die Aberkennung seiner sieben Siege bei der Tour de France. Die UCI hat sich dazu ebenso wie die Tour-Organisation ASO noch nicht geäußert.

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