Thiem: "Der beste meiner vier Titel"

Ein Tennisspieler liegt erschöpft mit seinem Schläger auf dem Sandplatz.
Dominic Thiem triumphierte in Buenos Aires. Warum der Sieg nicht überraschte.

Dominic Thiem hat seinen Erfolgslauf beim ATP-Turnier in Buenos Aires mit seinem vierten Tour-Titel abgeschlossen. Der 22-jährige Niederösterreicher, der im Halbfinale am Samstag Rafael Nadal geschlagen hatte, setzte sich am Sonntag gegen den spanischen ehemaligen Top-Ten-Spieler Nicolas Almagro nach 2:28 Stunden mit 7:6(2), 3:6, 7:6(4) durch.

Thiem hat damit nach Nizza, Umag und Gstaad (alle 2015) in seinem fünften Endspiel seinen vierten Siegerscheck auf der ATP-Tour gewonnen. "Das ist der beste meiner bisherigen Titel, weil das Turnier sehr stark besetzt war. Ich habe nur enge Matches gespielt, habe in zwei Spielen Matchbälle abgewehrt und jetzt auch im Finale 7:6 im dritten gewonnen", erklärte Thiem. "Das war wahrscheinlich die beste Woche in meiner bisherigen Karriere." Neben 250 Punkten für den vierten Sandplatz-Turniersieg kassiert Thiem brutto 93.120 US-Dollar (82.589,80 Euro).

Gründe

Bereits nach dem Halbfinalsieg am Samstag gegen Nadal schrieben viele von einer Riesen-Überraschung. Doch waren Turniersieg und der Triumph über den Sandplatz-König wirklich so überraschend? Nicht unbedingt, weil sich Österreichs Nummer eins ständig verbessert.

Hier die Gründe eines Aufstiegs:

Spiel

Thiem beherrscht jeden Schlag, vor allem die einhändige Rückhand zählt zu den besten im Tennis-Zirkus. Ständig verbessert hat der Lichtenwörther auch seinen Aufschlag, er nahm etwas Geschwindigkeit heraus, serviert dafür präziser und mit einem höheren Prozentsatz an ersten Aufschlägen.

Nervenstärke

Thiem wehrte in Buenos Aires im Achtelfinale gegen den Portugiesen Gastão Elias und auch gegen Nadal jeweils einen Matchball ab. Die wahren Siege sind im Kopf – das war bei Thiem nicht immer so.

Die Trainingsgruppe

Günter Bresnik formte aus Thiem einen Topspieler, dazu kommen (und gehen) Topleute in der zweiten Reihe. Fitness-Guru Sepp Resnik machte aus dem Buben Dominik den Herrn Thiem, in diesem Jahr bereitete sich Thiem bei Hans Holdhaus vor. Neu im Team ist Physio Alex Stober, der mit Leuten wie Pete Sampras zusammengearbeitet hat. Und in Buenos Aires war auch noch Joakim Nyström als Touringcoach dabei.

Die Familie

Die Eltern steckten zurück, als es um die Karriere des Sohnes ging. Sogar eine Wohnung musste verkauft werden, um die Karriere zu finanzieren. Vom Verband gab es jahrelang nichts.

Die Mentalität

"Dominic will um jeden Preis nach oben", sagt Bresnik. Diskotheken kennt Thiem nicht, Alkohol ist kein Thema. Seit Kurzem befindet sich Thiem zudem in einer Beziehung. Auch das kann einen jungen Mann beflügeln.

Bilanz

Thiem ist nach seinem vierten Turnier-Triumph gleich auf mit Horst Skoff die Nummer drei der Österreicher an Turniersiegen hinter Muster (44) und Melzer (5).

Der Triumphator bleibt nun in Südamerika und spielt kommende Woche in Rio de Janeiro. Im ATP-Ranking bleibt der Lichtenwörther vorerst auf dem 19. Rang.

Kommentare