Dominic Thiem: „Ich bin bereit für jeden Gegner“

TENNIS-FRA-OPEN-MEN
Österreichs Nummer eins ist vor seinem Drittrunden-Spiel bei den French Open guter Laune und zuversichtlich.

Mit einem Satz in Runde drei: Dominic Thiem setzte gestern am frühen Nachmittag dort fort, wo er am Mittwoch spät abends aufgehört hatte – mit einem Satzgewinn. Der 24-Jährige gewann die Nachtragspartie gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas 6:4. Das Gesamtergebnis, das zum Weiterspielen in Roland Garros berechtigt: 6:2, 2:6, 6:4, 6:4.

Gestern ging alles schneller als tags zuvor, Österreichs Topmann musste nicht lange auf seinen Auftritt warten. Während er am Mittwoch dank eines Marathon-Spiels zuvor erst am Abend beginnen durfte („Ich habe bis dahin andere Matches geschaut“), verging gestern die kurze Wartezeit in der Players Lounge recht rasch. Weil zuvor der Italiener Fabio Fognini einen überforderten Schweden (ja, die haben tatsächlich noch Tennisprofis) schnell auf die Heimreise schickte. Thiem wusste es zu schätzen: „Danke, Fognini.“

Nicht alle Österreicher auf dem neuen Court 18 waren artig und diszipliniert wie der Lichtenwörther: Zwei Herren wurden aufgrund flegelhaften Benehmens der Anlage verwiesen.

Schlüssel zum Erfolg

Thiem hat’s nicht mitgekriegt, er war auf einen einzigen Satz dermaßen fokussiert wie ein Aushilfsschauspieler am Burgtheater. „Der gestern gewonnene dritte Satz war der Schlüssel, so bin ich heute viel besser ins Match gegangen“, sagt der Lichtenwörther, der in Paris auch heuer viel vor hat. „Es war wahrscheinlich meine beste zweite Runde hier. Vor allem der letzte Satz war einer der besten von mir. Ich liebe das Turnier, hier fühle ich mich wohl.“ Nicht auszudenken, wenn er noch besser als 2016 und 2017 wäre, als er jeweils im Halbfinale stand. „Meine Form passt jedenfalls. Ich bin bereit für jeden Gegner.“

Thiems Konstanz ist beeindruckend: Er steht zum sechsten Mal in Folge in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Zuletzt verlor der Lichtenwörther in Wimbledon 2016 in einer Runde vor den besten 32, damals in der zweiten Runde gegen den Tschechen Jiri Vesely. Seitdem erreichte er auch immer das Achtelfinale.

Favoritenrolle

Das sollte auch dieses Mal gelingen. In der dritten Runde wartet am Freitag (dritte Partie nach 11 Uhr, live ORF Sport+) ein Italiener namens Matteo Berrettini, der in der Weltrangliste auf Rang 96 steht und am Mittwoch den Letten Ernests Gulbis heimschickte, der in guten Jahren Top Ten war. „Das Zweitrundenlos gegen Tsitsipas war nicht gerade leicht, über die dritte Runde darf ich mich aber nicht beschweren. Auch wenn er nicht schlecht sein kann, sonst würde er nicht so weit kommen.“

Wirklich gut werden dann freilich die nächsten, programmierten Gegner. Der Japaner Kei Nishikori wäre so einer, im Viertelfinale der Deutsche Alexander Zverev. Thiem-Trainer Günter Bresnik kennt die beiden, will es dabei aber auch vorerst belassen. „Völlig unseriös, über Gegner zu diskutieren, die er eventuell haben könnte. Am wichtigsten ist, dass er fast durchgehend gut spielt.“

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