Djokovic, der Tennis-Gigant

Der Serbe ist Favorit in Miami und peilt den Grand-Slam an, kann heuer alle vier großen Turniere gewinnen.

Favorit? Keine schwierige Frage, Novak Djokovic wird allseits genannt, wenn es um den Titel in Miami geht.


Beim größten Turnier nach den Grand-Slam-Turnieren und dem ATP-Masters ist der Serbe nicht nur Titelverteidiger, sondern auch jener Herr, über den der Weg zum Sieg führen wird. Erst am Sonntag sicherte sich der 27-Jährige den Titel in Indian Wells, im Finale schlug er den Schweizer Roger Federer in drei Sätzen. Der nimmermüde Schweizer ist auch dieses Mal der größte Herausforderer.


Miami ist freilich nicht das ganz große Ziel für diese Saison. Das startet ab 24. Mai in Paris: Gewinnt Djokovic bei den French Open, hat er als achter Spieler alle vier Grand-Slam-Turniere gewonnen, in der Fachsprache den Karriere-Slam geholt. Der größte Traum wäre jedoch der Grand Slam, alle vier großen Turniere in einem Jahr zu gewinnen. Das ist übrigens erst zwei Spielern gelungen. Dem US-Mann Don Budge im Jahr 1938 und dem Australier Rod Laver 31 Jahre später – als einzigem Spieler in der Profi-Ära (seit 1968). Bei den Damen glückte der Deutschen Steffi Graf 1988 sogar der Golden Slam, sie gewann alle vier Grand-Slam-Turniere und wurde obendrein Olympiasiegerin.


Starke Fitness Djokovic bringt das Zeug für den Grand Slam heuer mit. Zumal er mittlerweile den verletzungsanfälligen Rafael Nadal als fittester Spieler abgelöst hat. Auch ein Verdienst des Tirolers Gebhard Gritsch, der 2009 auf Vermittlung von Günter Bresnik zu Djokovic kam. Dazu vertraut Djokovic einer glutenfreien Ernährung. Avocado und Erdnussbutter sind seine ständigen Begleiter.


Und trotzdem ist er ein Genießer. „Er weiß, dass es im Leben Wichtigeres als Tennis gibt, auch wenn er alles gibt. Aber er nimmt vieles mit Humor“, sagt Gritsch. Zuletzt drückte er einem Ballbuben sein Racket in die Hand, berühmt sind seine Imitationen von Maria Scharapowa, Rafael Nadal oder Boris Becker. Letzterer ist übrigens seit mehr als einem Jahr sein Coach. „Ich will auf meiner Spitzenposition bleiben und so viele Grand-Slam-Titel gewinnen wie möglich. Ich weiß, dass meine Karriere – wie auch jede andere – endlich ist“, sagt Djokovic.

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