Die unglaubliche Auferstehung des Rafael Nadal

Es ist ein Kreuz mit diesem Knie. Monatelang hatte das Gelenk Rafael Nadal im letzten Herbst und Winter zum Zuschauen gezwungen, eine Folge des körperlich extrem aufwendigen Spielstils des 27-jährigen Spaniers. Würde er je wieder zu alter Stärke zurückfinden? Würde er überhaupt seine Karriere fortsetzen können?
Nadal konnte, und Nadal kann. Als er Anfang Februar im chilenischen Vina del Mar zurückkehrte, steckte er voller Selbstzweifel. Zur Sorge um das Knie kam die Frage, ob er noch einmal den Anschluss an die Weltspitze schaffen würde.
Neun Monate später wissen neben dem Mallorquiner auch Konkurrenz und interessierte Öffentlichkeit, dass der Nadal des Spätjahres 2013 so stark ist wie noch kein Nadal zuvor. Beim Saisonabschluss in London steht er im Semifinale, und damit sichert er seine Nummer-eins-Position in der Weltrangliste bis ins kommende Jahr ab.
Großtat
„Das ist mit Sicherheit eine der größten Leistungen meiner Karriere“, sagte Nadal. „Nach drei Jahren auf Platz eins zurückzukehren, ist verdammt schwer in unserem Sport, erst recht nach so einer schweren Verletzung.“ Vor einem Jahr hatte das ATP-Finale ohne ihn stattgefunden, Nadal humpelte durch Mallorca. „Ich habe mich nur auf die Reha konzentriert und darauf, eine Lösung zu finden“, erinnerte sich Nadal. „Jeden Tag arbeiten und verschiedene Dinge versuchen, um zurückzukommen“, das sei alles gewesen, womit er sich beschäftigt habe.
Nun ist er der erste Profi, dem es zwei Mal gelungen ist, an die Spitze der Weltrangliste zurückzukehren und das Jahr dort zu beenden. Auch 2008 und 2010 stand Nadal am Ende ganz oben. Roger Federer und Ivan Lendl schafften das nur einmal.
Nun kann sich Nadal auch noch eine Premiere zum Ziel nehmen: Das Tour-Finale hat er bisher noch nicht auf seiner Siegesliste abgehakt.
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