Die Materialschlacht im Wachscontainer
Lokalaugenschein in Lago di Tesero: Ein Truck reiht sich an den anderen – Deutschland, Schweden, Norwegen. Beim Langlaufen wird schweres Gerät eingesetzt, die Lastwagen sind voll mit Skiern und Wachs. Das lässt sich aber nur erahnen, denn Eintritt in die Trucks ist streng verboten.
In den Hochsicherheitszonen wird über Sieg und Niederlage entschieden, hier werden die Skier der Sieger präpariert oder die Latten der Verlierer verwachselt. Allein der norwegische Truck kostet eine Millionen Euro und spielt alle skitechnischen Stück’ln.
Wachsler
Menschen, die für einen schnellen Belag sorgen, fallen beim deutschen Verband unter den Begriff Techniker, manchmal werden sie auch Service-Mitarbeiter genannt. In Österreich sind sie meist nur die "Wachsler". In Österreich sind das Radim Duda, der sich um die Ski seiner Frau Katarina Smutna kümmert, und der Slowene Miha Plahutnik, der 2011 nach dem Karriereende der Spitzenläuferin Petra Majdic geholt wurde. Und der Dritte im Bunde ist Rudolf Janach. Der Kärntner Polizist wechselte 2012 von den Biathleten zu den Langläufern.
Die großen Nationen haben drei bis vier Mal so viele Serviceleute, und sie geben auch deutlich mehr Geld aus als die Österreicher, die in einem Winter 50.000 Euro fürs Wachs verpulvern. Die Arbeit ist aber für alle gleich.
"Wir wissen uns zu helfen"
Schon ab den frühen Morgenstunden werden die Skier präpariert und getestet. Zudem braucht man auch eine Gespür für Schnee wie Fräulein Smilla. Wenn Rudolf Janach wissen will, wie das Wetter wird, dann wirft er einen Blick nach Norwegen, auf eine ganz besondere Internetseite. "Wir sind zwar nur ein kleines Team, aber wir wissen uns zu helfen", sagt Janach.
Außerdem legen auch Österreichs Trainer Hand an die Skier der Athleten. Das ist bei den Damen der ehemalige Vorarlberger Spitzenläufer Alexander Marent. Und bei den Herren Gerald Heigl. Der 33-Jährige kümmerte sich einst um das Material von Michail Botwinow und ist seit 2011 als Cheftrainer der Herren in Amt und Würden.
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