Die achten Paralympics für den Routinier

Ein Mann mit Brille schwenkt die polnische Flagge bei einer Veranstaltung.
Für Christoph Etzlstorfer schließt sich in London ein Kreis.

Christoph Etzlstorfer hat schon viel erlebt. Die Spiele in London sind bereits seine achten Paralympics. Klar, dass er einiges zu erzählen hat. "1984 bin ich zum ersten Mal zu den Paralympics gefahren", erinnert sich der 48-Jährige. "Damals gab es weder eine Verabschiedung, noch eine Ausstattung und sehr viel weniger mediales Interesse." Vor allem im Materialbereich gab es nicht annähernd solche Möglichkeiten wie im Jahr 2012. "Man musste sich selbst um das Material für Rennrollstühle umsehen. Ich zum Beispiel habe einen Schlosser gehabt, der mir da geholfen hat", sagt der Goldmedaillengewinner im Handbike-Einzelzeitfahren von 2004.

Durch die fortgeschrittenen Technologien und die breitere Unterstützung sei das Leistungsniveau in den letzten Jahren um ein Vielfaches gestiegen. Und auch mit 48 Jahren ist Christoph Etzlstorfer immer noch topfit. "Ich bin ja eigentlich im Durchschnittsalter", sagt der Oberösterreicher, nachdem er nach den Spielen in Peking 2008 Statistiken über das Alter der Medaillengewinner ausgearbeitet hat. Dennoch hegt er keine sportlichen Pläne über die Spiele in London hinaus. "Ich gehe davon aus, dass es meine letzten sind. Für mich schließt sich da auch ein Kreis, weil auch mein ersten Paralympics 1984 in England waren." Zwar nicht in London, sondern in Stoke Mandeville. "An diesem Ort hatte der Behindertensport im Jahr 1948 seinen Ursprung."

Ob ein erneuter Medaillengewinn ein krönender Abschluss wäre? "Ich gehe relativ entspannt an die Sache heran. Für mich war die Qualifikation ein Riesenerfolg." Das Trainieren macht Etzlstorfer aber nach wie vor Spaß. "Ich bin auch als Trainer tätig, habe die aktive Sportausübung in den letzten Jahren etwas entspannter gesehen und dadurch mehr experimentiert. Das hat wiederum zu der Erkenntnis geführt, dass ich nach wie vor konkurrenzfähig bin."

Eine Erkenntnis, die ihn wiederum zu mehr Training angespornt und die Qualifikation für London ermöglicht hat. Jetzt will Etzlstorfer, der im Straßenrennen und im Zeitfahren an den Start geht, mehr. "Ich bin kein Medaillenfavorit, aber wenn ich einen guten Tag habe, dann bin ich sicher im vorderen Bereich dabei."

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